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Bruterfolg auf Hochspannungsmasten: 11 Sakerfalken–Junge flügge

Für den Sakerfalken Nachwuchs ist es im luftigen Kunsthorst-Kinderzimmer auf Hochspannungsmasten bereits eng geworden. Mitte April sind die jungen Greifvögel geschlüpften. Jetzt nach sieben Wochen verlassen sie erstmalig die Nester, um ihre überlebenswichtigen Flugkünste zu üben. Die Montage von Plattformen als Nisthilfe hat den Bruterfolg der stark gefährdeten Sakerfalken positiv beeinflusst, freuen sich die Projektverantwortlichen von BirdLife Österreich, dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna und die Austrian Power Grid AG (APG).

„Die Sakerfalken haben erfolgreich gelernt, verlassene Krähennester und künstlich angebrachte Plattformen auf Hochspannungsmasten für die Brut zu nutzen“, so der Vogelkundler Hans-Martin Berg am Naturhistorischen Museum Wien und Projektmitarbeiter von BirdLife Österreich. Sakerfalken sind ursprünglich Bewohner der Waldsteppen, die in der halboffenen Agrarlandschaft Ostösterreichs einen adäquaten Lebensraum gefunden haben. Ungestörte Brutplätze in Altbaumbeständen sind jedoch rar geworden. Als erfolgversprechende Schutzmaßnahme sollen Nisthilfen den gegenwärtigen Bestand von 20-25 Sakerfalken-Brutpaaren in Österreich langfristig sichern.   

Sakerfalken profitieren erstmals vom Nisthilfen Programm

„Mit Nisthilfen auf den bis zu 60 Meter hohen Leitungsmasten bieten wir den edlen Falken eine sichere Alternative für ihre Brutplätze“, berichtet Dr. Richard Zink, vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna, wissenschaftlicher Leiter des Hilfsprogrammes zum Schutz der weltweit gefährdeten Falkenart. „Jedes zweite Paar ist dieses Jahr auf eine der Nist-Plattformen im Netzwerk der APG umgestiegen“, ergänzt Zink.

Gemeinsam mit Österreichs führendem Stromtransporteur, der Austrian Power Grid AG, ist die finanzielle Unterstützung für das Projekt zur Förderung des Sakerfalken in Ostösterreich gesichert. „Technik und Natur sind nur auf den ersten Blick unvereinbar“, weiß Sven Aberle, APG-Experte im Bereich des ökologischen Trassenmanagement. „Wir planen und betreiben alle unsere Anlagen in Rücksicht auf die berührten Naturräume. Deshalb freut es uns ganz besonders, dass wir im Falle des so erfolgreich gestarteten Sakerfalken-Projekts sogar einen Beitrag zur Förderung einer weltweit bedrohten Greifvogelart leisten konnten. “

Bestandsrückgang gestoppt

Seit 2010 setzen sich die drei Projektpartner für die in der Vergangenheit in Österreich stark rückläufigen Bestände des Sakerfalken ein. Die Jungfalken sind der Beweis, dass richtige Maßnahmen zur Förderung der Bestände des Steppenvogels getroffen wurden.