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Nuklearmedizinische Therapien beim Kleintier

Radiojodtherapie bei der Katze

Die Radiojodtherapie gilt als Therapie der Wahl bei der Schilddrüsenüberfunktion der Katze. Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist eine Erkrankung, die vor allem alte Patienten betrifft und zu Gewichtsverlust, gesteigertem Appetit, Erbrechen, Durchfall, Bluthochdruck und anderen Symptomen führt. Eine Therapie ist zwingend erforderlich, da bei chronischer Erkrankung ohne Therapie zusätzlich Herz- und Nierenprobleme auftreten und der Patient versterben kann.
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann entweder mit regelmäßiger Medikamenteneingabe, durch eine operative Entfernung, oder Bestrahlung der betroffenen Schilddrüse, behandelt werden. Die effektivste Therapie für diese Erkrankung ist aber die Radiojodtherapie. Dabei wird der Katze radioaktives Jod131 verabreicht, das vom Körper wie normales Jod behandelt, und ausschließlich in der Schilddrüse eingelagert wird. In Schilddrüsenarealen mit Überfunktion reichert sich Jod131 vermehrt an, wodurch es zu einer intensiven lokalen Bestrahlung der kranken Schilddrüsenanteile mit Beta-Strahlung (Teilchenstrahlung) kommt. Beta-Strahlung hat nur eine sehr geringe Reichweite im Körper. Dadurch erzielt man eine maximale Strahlungswirkung auf das erkrankte Gewebe unter Schonung der gesunden Gebiete und der Umgebung. Damit ist bei circa 95% der Patienten eine Normalisierung der Schilddrüsenfunktion möglich. Wegen der ebenfalls ausgesandten Gamma-Strahlung kommt es nach der Verabreichung auch zu einer Strahlenbelastung der Umgebung (Gamma-Strahlung durchdringt im Gegensatz zu Beta-Strahlung den Körper). Dies stellt für den Patienten keine größere Belastung als eine Computertomographie dar, die mit dem Patienten zusammen lebenden Menschen dürfen aber keiner unnötigen zusätzlichen Strahlung ausgesetzt werden. Deshalb müssen die Patienten nach der Therapie für ca. 5 Tage im Tierspital bleiben.

Samarium Therapie

Die Samarium153 Therapie ist eine Form der Schmerztherapie bei Knochentumoren oder Knochenmetastasen. Im Zuge der Therapie kann es zu einer Verlangsamung oder einem vorübergehendem Stop des Tumorwachstums kommen. Das primäre Ziel ist aber eine Schmerzreduktion, da sowohl Knochentumoren wie auch Knochenmetastasen extrem schmerzhaft sein können. Die Therapie wird zumeist bei Patienten angewandt, die aufgrund der Schmerzen bei einem Knochentumor eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität haben und bei denen eine operative Entfernung des Tumors nicht möglich ist. Um zusätzlich auch die Lebensspanne der Patienten zu verlängern, wird die Samarium-Therapie in der Regel mit einer Chemotherapie und eventuell einer Bestrahlungstherapie kombiniert.