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Herzige Käuze erwartet das Abenteuer „Wildnis“ *

10.07.2020: Nach einem kurzen Gesundheitscheck geht’s ab in die Transportbox: Für drei Habichtskäuze, die Anfang März im Tiergarten Schönbrunn geschlüpft sind, beginnt ein spannendes Abenteuer. Sie werden abgeholt, um im Wienerwald ausgewildert zu werden. In einer großen Voliere mitten im Wald werden die jungen Vögel auf ihr Leben in der Wildbahn vorbereitet. 

„Die Habichtskäuze können sich ganz in Ruhe an die Geräusche im Wald gewöhnen. Auch ihre Flugmuskeln und der Mäusefang werden noch trainiert, bevor wir in etwa zwei Wochen ein Türchen der Voliere öffnen und die Vögel hinaus in den Wald fliegen werden“, erklärt Richard Zink von der Österreichischen Vogelwarte der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die beiden Brutpaare im Tiergarten Schönbrunn waren heuer besonders fleißig. Deshalb können noch zwei weitere junge Käuze, die Ende März geschlüpft sind, an das Wiederansiedlungsprojekt übergeben werden.

Der Habichtskauz ist nach dem Uhu die zweitgrößte Eule Mitteleuropas. In Österreich wurde er vor vielen Jahrzehnten ausgerottet. 2009 wurde ein großes Wiederansiedlungsprojekt ins Leben gerufen. Über 300 junge Habichtskäuze aus Zoos und Zuchtstationen wurden seither im Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein ausgewildert. Zink: „In der Wildbahn gibt es mittlerweile 30 Brutpaare. Das macht uns zuversichtlich, dass der Habichtskauz langfristig in unsere Wälder zurückkehrt. Für die Zusammenarbeit mit Zoos und Zuchtstationen sind wir sehr dankbar.“ Allein aus dem Tiergarten Schönbrunn waren es 41 Habichtskäuze, die im Rahmen des Projektes wiederangesiedelt wurden. „Heuer unterstützen wir dieses wichtige Projekt nicht nur mit Jungvögeln, sondern finanzieren auch den Bau und die Montage von fünf Nistkästen im Wiederansiedlungsgebiet“, so Regina Kramer, Kuratorin für Artenschutz im Tiergarten Schönbrunn.

* Presseinformation des Tiergarten Schönbrunn am 10.07.2020