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Arthroskopien und Co.

Spiegelungen von Gelenken, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln

Arthroskopien stellen seit vielen Jahren den “Goldenen Standard” in der chirurgischen Behandlung von Gelenksproblemen aller Art beim Pferd dar. Sie haben die früher üblichen Arthrotomien (Aufschneiden der Gelenke) annähernd vollständig abgelöst. Für die meisten Pferdekliniken gehören Arthroskopien somit zum Standardrepertoire an Operationen.

Arthroskopien gehören zu den sogenannten minimal invasiven Operationen. Das bedeutet, dass nur sehr kleine Zugänge zum OP-Feld (Gelenk, Sehnenscheide oder Schleimbeutel) gebraucht werden und die Operation selbst am Bildschirm “passiert”. Ein kleiner Schnitt durch Haut und Gelenkskapsel reicht für das Einführen des Arthroskops (das Kammeraportal, ca. 5 mm) aus. In der Regel muss der Schnitt, um ein Instrument wie z.B. eine Fasszange oder Spülkanüle in das Gelenk einzuführen zu können, auch nicht größer sein.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Die kleinen Hautschnitte heilen in der Regel schnell und komplikationslos. Zudem ist die Beurteilung der Gelenke (Sehnenscheiden und Schleimbeutel) viel umfangreicher möglich, als bei der herkömmlichen offenen Gelenkchirurgie, da die Optik (fast) in alle Bereiche der zu untersuchenden Gelenke und Sehnenscheiden vorgeschoben werden kann.

Die Einsatzmöglichkeiten der arthroskopischen Technik sind vielfältig. Heutzutage gibt es nur wenige Gelenke beim Pferd, die nicht arthroskopiert werden können.

Aber warum muss man überhaupt arthroskopieren?

Das Entfernen von sogenannten „Gelenksmäusen“ oder „Knochen-Chips“ (osteochondrale Fragmenten), gehört wohl zu den häufigsten Gründen, Gelenke zu arthroskopieren. Hierbei werden diese knöchernen Fragmente entfernt, und der Ursprungsbereich am Knochen, das sogenannte Mausbett, kann geglättet werden.

Ob und wann solche OCD-Fragmente (OCD= osteochondrosis dissecans) arthroskopisch entfernt werden sollten, muss immer individuell besprochen werden. Auch Knochenbrüche, die sich bis in Gelenke ziehen, können unter arthroskopischer Sicht versorgt werden.

Entzündliche Prozesse mit oder ohne Verklebungen sind häufig der Grund, warum Sehnenscheiden und oder Schleimbeutel endoskopisch operiert werden. Aber auch zur Behandlung von Infektionen in Gelenken, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln hat sich die endoskopische Operationstechnik als sehr effektiv erwiesen.