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Eine Dekade PopGen – das Institut für Populationsgenetik und das Doktoratskolleg Populationsgenetik feiern zehnjähriges Bestehen an der Vetmeduni Vienna

Seit zehn Jahren erforschen ExpertInnen des Instituts für Populationsgenetik der Vetmeduni Vienna um Professor Christian Schlötterer mit internationalen PhD-Studierenden die funktionelle Bedeutung natürlicher Veränderungen, sprich Evolution, auf molekularer Ebene. Zahlreiche Publikationen in renommierten Fachzeitschriften, nationale Förderungen, sowie vor allem fünf hoch dotierte Grants des European Research Councils (ERC-Grants) unterschiedlicher Kategorien belegen seitdem den wissenschaftlichen Erfolg von PopGen Vienna. Am 7. September 2018 wurde das zehnjährige Bestehen nun standesgemäß mit einem Fachsymposium gefeiert, für das Alumni aus aller Welt als ReferentInnen an ihre einstige Ausbildungsstätte zurückkehrten.

Gruppenfoto PopGen

2008, vor mittlerweile zehn Jahren, wurden das Institut für Populationsgenetik und das DK Populationsgenetik unter der Leitung von  Christian Schlötterer am Campus der Vetmeduni Vienna aus der Taufe gehoben. Seitdem hat sich die „PopGen Vienna“, dank erfolgreicher Einwerbung von Drittmitteln, darunter fünf European Research Council Grants, der sogenannten ERC-Grants, und leistungsbasierter Förderung seitens der Universität zu einer der renommiertesten Adressen in den Bereichen Evolutionsforschung, Big Data, Populationsgenetik und Doktorandenausbildung entwickelt.

Seit der Gründung bestehen enge Kollaborationen mit experimentellen und theoretischen EvolutionsfroscherInnen anderer Institutionen in Wien, dem sogenannten evolVienna Netzwerk der Wiener Evolutionsforschung. Seit 2010 wird das Doktorandenkolleg durch den FWF gefördert. Der Erfolg von PopGen Vienna ist nach wissenschaftlichen und karrieretechnischen Maßstäben direkt anhand der über 120 Publikationen in anerkannten Fachjournalen, 29 Graduierten und mittlerweile zwölf unbefristete Gruppenleiter/Professuren ehemaliger DoktorandInnen oder anderer ehemaliger Mitglieder messbar.

Die Fruchtfliege als wertvolles Forschungsobjekt

Der wissenschaftliche Fokus von PopGen Vienna lag seit der Gründung auf der Entschlüsselung der Funktion natürlich bewirkter Veränderungen auf genomischer Ebene. Referenzspezies war dabei zumeist die Fruchtfliege, die durch ihr durchsequenziertes Genom, ihre kurze Generationenzeit und ihr hohes Anpassungsvermögen auch gerne als Haustier der Genetik bezeichnet wird und für deren Erforschung mehrere Nobelpreise vergeben wurden.

Populationsgenetik und Evolutionsforschung sind aber natürlich mehr als Fruchtfliegenzucht und Mutationsanalyse. Verschiedene Fragestellungen, wie natürliche Selektion, das Verhalten von Transposons, der springenden Gene, genomische Evolution sowie die Analyse wie und durch welche molekularen Mechanismen sich Organismen an veränderliche Ökofaktoren, wie den Klimawandel anpassen, erfordern ein funktionales Netzwerk an biologischem, bioinformatorischem, mathematischem und statistischem Wissen.

FWF gefördertes PhD-Programm nach zwei Jahren: angehende EvolutionsforscherInnen genießen multidisziplinäre Ausbildung

So erforderte etwa die methodische Entwicklung in Richtung Next Generation Sequencing, neue Strategien und Tools zur Aufarbeitung und Analyse der riesigen Datenmengen. Die Struktur des Instituts, die einem eigenständigen Forschungsnetzwerk gleicht, erlaubte es den methodischen Progress aufzugreifen und direkt mitzuprägen. „Wir konnten erfolgreiche, methodische Adaptionen wie Pool-Seq, das die Sequenzierung  einer Population in einer Reaktion bedeutet, und entsprechende Analyse-Tools entwickeln, die nicht nur unsere Forschung entsprechend unterstützen, sondern der gesamten Community zur Verfügung stehen“, erklärt Institutsleiter Christian Schlötterer.

Einen wesentlichen Beitrag leisten die PhD-Studierenden des Instituts. Bereits kurz nach der Gründung begannen die ersten DoktorandInnen ihre multidisziplinäre Ausbildung in den Bereichen Populatonsgenetik, Statistik, Mathematik und Bioinformatik. Seit 2008 sind BewerberInnen Teil des angesprochenen Doktoratskolleg, das mit seinem Programm JungwissenschafterInnen aus aller Welt und den verschiedensten Studienrichtungen nach Wien lockt.

„Gerade im Forschungsgebiet der Populationsgenetik sind viele wissenschaftliche Felder, wie eben Bioinformatik oder Statistik, eng verwoben. Es erfordert somit ein generelles, logisches Verständnis all dieser Forschungsbereiche, um populationsgenetische Fragestellungen und die erhobenen Daten richtig auswerten zu können“, sagt Schlötterer. „Populationsgenetik ist darüber hinaus ein sehr progressiver und kompetitiver Forschungsbereich, der einen hohen Anspruch in der postgradualen Ausbildung bedeutet, auf den Jungforscherinnen und –forscher entsprechend vorbereitet werden müssen. Der Zuspruch an Studierenden und ihre Erfolgsquote bestätigt unser Ausbildungsmodell und die vermittelte Expertise.“

Alumni-Fachsymposium anlässlich des Jubiläums

Anlässlich des Jubiläums trafen sich am 7. September über 70 ehemalige und aktuelle Mitglieder von PopGen Vienna zu einem ganztägigen Symposium. Alumni kamen aus aller Welt angereist, um über ihre Forschungsprojekte und Erfahrungen als Postdocs, Faculty-, GruppenleiterInnen aber auch als ExpertInnen in Privatwirtschaft oder Lehre zu erzählen.

Link zum Webauftritt des Instituts für Populationsgenetik;