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Neue Plattform zur Wildtierbeobachtung in Wien gestartet

29.05.2015 - Wildtiere erobern nach und nach den städtischen Raum. Um zu erheben, wo genau und vor allem welche Tierarten sich in Wien ansiedeln, etablierten Forschende der Vetmeduni Vienna die Internetplattform „StadtWildTiere“ in Wien. Die interaktive Plattform ist seit wenigen Tagen online und lädt die Wiener Bevölkerung ein, Wildtiere zu beobachten und ihre Sichtungen online einzutragen. Die Beobachtungen fließen in Forschungsprojekte ein und können online auf Karten abgerufen werden.

Die Internetplattform www.stadtwildtiere.at ist ab sofort online. Ziel der Plattform ist es, mit Hilfe der Bevölkerung die in Wien lebenden Wildtiere zu dokumentieren und ihre Verbreitung zu erfassen. Richard Zink vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna hat diese ursprünglich vom Verein StadtNatur entwickelte Plattform für Österreich ins Leben gerufen und lädt interessierte NaturbeobachterInnen ein, am Citizen Science Projekt mitzuwirk

Wien bietet gute Bedingungen für Wildtiere

Immer mehr BewohnerInnen von Städten werden auf die große Vielfalt an Wildtieren in der Stadt aufmerksam. Egal ob Füchse, Wildschweine, Marder, Dachse, Fledermäuse oder Igel – wilde Tiere werden in der Stadt immer häufiger. „Wien zählt zu den grünsten Metropolen der Welt. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich auch Wildtiere in dieser Stadt wohlfühlen“, erklärt der Wildtierforscher und Ornithologe Zink.

„Laut neusten Untersuchungen ist die Artenvielfalt in unseren Städten erstaunlich hoch, vergleichbar mit der Vielfalt in einem durchschnittlichen Wald oder einem landwirtschaftlichen Gebiet“, so Zink. Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie erhält jährlich mehrere hundert Anfragen bezüglich Wildtieren, die in der Stadt gesichtet wurden. Die Plattform soll helfen, die Bevölkerung gut zu informieren, Unsicherheiten zu reduzieren und gleichzeitig einen guten Überblick über das Leben der Wildtiere in der Stadt zu liefern.

Forschungsprojekt: Rotfuchs

Auch die Forschenden selbst sind an den Beobachtungsdaten interessiert. Theresa Walter erforscht das Vorkommen des Rotfuchses in Wien. „Rotfüchse zieht es unter anderem in die Stadt, weil sie hier mehr als genug Nahrung vorfinden. Fressbare Abfälle im Kompost bieten beispielsweise eine Vielfalt an Leckerbissen. Aber auch Regenwürmer und Mäuse sind bei den Stadtfüchsen sehr beliebt“, meint Walter.

„Wien ist eine sehr große Stadt mit vielen Privatflächen, die uns als Forschenden gar nicht zugänglich wären. Das Projekt soll uns helfen, ein flächendeckendes Fuchsmonitoring in Wien zu etablieren“, erklärt die angehende Wildtierökolgin Walter.

Porträts und Beobachtungstipps online

Damit Mensch und Tier in der Stadt möglichst friedlich miteinander leben können, liefert die Plattform StadtWildTiere auch hilfreiche Informationen zu den verschiedenen Tierarten. Auf der Website gibt es Beobachtungstipps und einzelne Porträts zu Raubtieren, Nagetieren, Huftieren, Insektenfressern, Fledermäusen und Hasenartigen nachzulesen.

Online können Sichtungen mit genauem Ort eingetragen und Fotos von den Tieren hochgeladen werden. BeobachterInnen können über die Plattform auch miteinander in Kontakt kommen und sich austauschen.

Am Tag der offenen Tür der Vetmeduni Vienna am 30.5.2015 ist das Projekt mit einem Informationsstand vertreten. Auch dort werden Beobachtungsmeldungen gerne entgegen genommen.

Zur Website „StadtWildTiere“.