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Bundespräsident Van der Bellen verleiht ersten Ehrenring „sub Auspiciis“ an Absolventen der Vetmeduni Vienna

19.03.2018: Im Rahmen einer eigenen akademischen Feier verlieh Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 19. März 2018 den Ehrenring „Sub Auspiciis Praesidentis Rei Publicae“ zum ersten Mal an einen Absolventen der Veterinärmedizinischen Universität Wien. PhD-Student Dominik Schrempf konnte seine Ausbildung ab der schulischen Oberstufe bis zum Rigorosum durchgehend mit Auszeichnung absolvieren.

Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae (lateinisch für „Eine Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten“), auch „Sub-Auspiciis-Promotion“, ist die höchstmögliche Auszeichnung von im Studium erbrachten, herrausragenden Leistungen in Österreich. Voraussetzungen für die Zulassung zu einer Promotion sub auspiciis praesidentis sind, die Oberstufenklassen einer höheren Schule, die Matura sowie einschlägige Studien mit Auszeichnung (das beinhaltet sämtliche Prüfungsfächer der Diplomprüfungen sowie aller Module im Bakkalaureats bzw. Bachelorstudium sowie im Magister/Masterstudium und Beurteilung der Diplom- bzw. Magister/Masterarbeit mit „Sehr gut“) zu absolvieren und die Beurteilung der Dissertation, sämtlicher Rigorosen sowie der Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“. Diese Leistung gelang PhD-Student Dominik Schrempf nun als erstem Absolventen in der langen Tradition der Vetmeduni Vienna.

„Big Bang Theory“? – Physiker ausgezeichnet bis zum Doktorat als Evolutionsbiologe

Sowohl eine höher bildende Schule, als auch ein Studium erfolgreich abzuschließen, ist an sich eine große Leistung und mitunter Herausforderung. Dabei auch noch die Vorgaben für eine Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten zu erfüllen, darf dagegen als herausragende Leistung bezeichnet werden. Dominik Schrempf hat über seine gesamte Ausbildung die Voraussetzungen für diese Ehrung erfüllt und darf sich nun zu Recht über den von Bundespräsident Alexander Van der Bellen persönlich überreichten Ehrenring der Republik Österreich freuen.

Der gebürtige Oberösterreicher begann seine ausgezeichnete Ausbildung am Brucknergymnasium in Wels, als Absolvent des naturwissenschaftlichen Zweigs der realgymnasialen Oberstufe. Anschließend ging er nach Wien und inskribierte dort an der Technischen Universität. Seine Bachelorarbeit schloss Schrempf wie sein Masterstudium im Fachbereich Technische Physik am gleichnamigen Institut dieser Fakultät unter Professor Shuhei Yoshida beziehungsweise Professor Friedrich Aumayr mit Bestnote ab. Aus Interesse an biologischen Fragestellungen bewarb sich der ausgebildete, technische Physiker für eine Doktorandenstelle des PhD-Programmes des Institutes für Populationsgenetik der Vetmeduni Vienna. Seine mathematische Ausbildung im Zuge des Studiums der Physik sah Schrempf dabei als Vorteil für die Untersuchung molekularer Daten in der Biologie. Wie sich zeigte, sollte der mittlerweile promovierte Bioinformatiker und Evolutionsbiologe Recht behalten. Er konnte auch diesen letzten Ausbildungsschritt ohne Makel abschließen.

Masse bringt Klasse - Stammbäume durch mehr Daten besser einschätzbar

Seine PhD-Arbeit, bei der er sich mit der Einschätzung und Erstellung von Stammbäumen, der phylogenetischen Darstellung von Verwandtschaften, unter dem englischsprachigen Titel „Discrete multivariate boundary mutation models and their application to tree inference” beschäftigte, erklärt Schrempf so: „In meiner Doktorarbeit an der Vetmeduni Vienna habe ich Verwandtschaftsbeziehungen von Arten bioinformatorisch untersucht. Ich habe gewissermaßen Stammbäume geschätzt, die nicht nur mehrere Familien, sondern ganze Arten, wie Menschen, Schimpansen und Gorillas, überspannen. Die Daten, die ich für Schätzungen verwendete, waren etwa die Basenabfolgen von DNA Sequenzen, sprich die Erbinformation. Neu bei meinen Untersuchungen war, dass ich nicht nur eine Sequenz pro Spezies, sondern die Information vieler Individuen pro Art verwendete. Damit konnte die genetische Variation besser einbezogen werden, wodurch sich die Schätzungen wesentlich verbesserten.“

Sein Interesse an und Know-How in der Evolutionsbiologie setzt Dominik Schrempf mittlerweile in seiner PostDoc-Stelle am Department für Biologische Physik der Eötvös Loránd Universität in Budapest, Ungarn, ein. Über seine herausragende schulische und akademische Leistung sagt er: „Ich habe eigentlich nie bewusst darauf hingearbeitet. Wahrscheinlich bedeutet es mir am meisten, dass Leistung, Kreativität und Erfolg in der Ausbildung, in der Schule und im Studium in Österreich geehrt werden und dass dies hoffentlich eine große Motivation für all jene ist, die sich noch am Weg zum PhD befinden.“