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Radiojodtherapie - FAQ

Die Radiojodtherapie gilt als die Therapie der Wahl bei der Hyperthyreose der Katze.
Die verwendete Jod131 Dosis unterscheidet sich je nach Auslöser der Erkrankung deutlich. Während bei den gutartigen Formen 185 MBq verwendet werden, ist bei Schilddrüsenkarzinomen die 10-20 fache Dosis notwendig. In Wien werden nur Dosierungen bis 185 MBq angewendet.
Bei Hyperthyreosen aufgrund von Schilddrüsenadenomen oder Hyperplasien, das sind 97-98% der Hyperthyreose – Patienten, ist bei 95% der Patienten mit einer Therapie eine Normalisierung zu erzielen. Die restlichen 5% normalisieren sich mit der zweiten Therapie.
Bei Patienten mit renaler Azotämie im Stadium der Hyperthyreose muss eine I-131 Therapie kritisch betrachtet werden, da ein Euthyreose zur Azerbation der Niereninsuffizienz führen kann. Wenn möglich sollte bei jedem Patienten eine medikamentelle Vortherapie begonnen werden um nach erreichen der Euthyreose die Nierenfunktion abschätzen zu können (Achtung, eine iatrogene Hypothyreose kann durch Absenken der glomerulären Filtrationsrate zu einem Anstieg der Nierenwerte führen).

Vortherapien

  • Antithyreoidale Therapien (Thiamazol, Metimazol, etc.): die Therapie sollte wenn möglich 5-7 Tage vor der Radiojodtherapie ausgesetzt werden.
  • Andere Therapien (z.B. Beta-Blocker, Amlodipin, ACE-Hemmer) müssen nicht abgesetzt werden.

Ablauf

  • Therapiestart immer nur Montags nach Therapievereinbarung
    • Absagen/Verschieben ist nur bis 7 Tage vor der Therapie möglich, da das Jod-131 vorbestellt werden muss.
  • Besitzergespräch findet in den Räumen der Onkologie statt.
  • Überstellung in den Strahlenschutzbereich
  • Schilddrüsenszintigraphie. In der Regel wird die Szintigraphie in Sedierung durchgeführt, nur bei aggressiven Patienten ist eine Narkose notwendig. Sollten eindeutige Zeichen für eine malignes Geschehen sichtbar sein wird die Therapie nur auf Wunsch der Besitzer durchgeführt (Karzinome bräuchten eine 10-20 fach höhere Dosierung).
  • Radiojodtherapie: 4 Stunden nach der Szintigraphie wird das Radiojod intravenös verabreicht.

Nebenwirkungen

  • Die Radiojodtherapie ist Nebenwirkungsarm.
  • Hypothyreose: bei ca. 10% der Patienten kommt es als Folge der Therapie zu einer permanenten und teilweise therapiebedürftigen Hypothyreose
  • Ggr. und vorübergehende Nebenwirkungen können Pharyngitis oder Laryngitis sein.

Stationärer Aufenthalt

  • Stationäre Aufnahme im Strahlenschutzbereich von ScintiVET
  • Dauer richtet sich nach der individuellen Zeit die bis zum Unterschreiten des Strahlenschutzgrenzwertes benötigt wird
    • in der Regel 5-6 Tage.
  • Keine Besuchsmöglichkeit

Nach der Entlassung

  • Kontrolle der Nierenwerte nach 14 Tagen, 3 und 6 Monaten
  • Kontrolle der Schilddrüsenwerte nach
  • Mindestens die ersten 2 Tage nach Entlassung soll der Kontakt zum Patienten limitiert werden und kein Kontakt zu Schwangeren oder Kindern bestehen
  • Kot und Harn der ersten 7 Tage nach Entlassung muss entweder für 3 Monate zu Hause zwischengelagert werden oder der Patient wird auf eine Katzenstreu umgestellt die in kleinen Mengen über die Toilette entsorgt werden kann. Beim Reinigen der Katzentoilette Einmalhandschuhe tragen.
  • Therapieerfolg: nach 3 Monaten ist eine endgültige Aussage möglich. In der Regel kommt es binnen 14 Tagen zu einem deutlichen Abfall von T4. Eine vorübergehende Hypothyreose ist möglich. Sollte nach 3 Monaten immer noch eine Hyperthyreose vorliegen, muss die Therapie wiederholt werden.
  • Nebenwirkungen: bei ca. 10% der Patienten kommt es als Folge der Therapie zu einer permanenten Hypothyreose. Sollte nach 3 Monaten eine klinische und messbare Hypothyreose vorliegen, kann diese mit Levothyroxin Tabletten behandelt werden.