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Veterinärmedizinische Universität Wien und österreichisches Bundesheer: 40 Jahre Zusammenarbeit im Dienste der Ausbildung und Pferdegesundheit

10.09.2021: Bereits seit vier Jahrzehnten kooperieren die Universitätsklinik für Pferde der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni) und der Veterinärdienst des österreichischen Bundesheers. Am Truppenübungsplatz Hochfilzen in Tirol befindet sich heute das Tragtierzentrum des Bundesheers, wo unter anderem für besondere Einsätze im Alpinbereich mit Tragtieren trainiert wird. Die circa 60 speziell für das Gebirge ausgebildeten Haflinger und seit einigen Jahren auch Esel übernehmen bei alpinen Einsätzen wichtige Transportaufgaben wie beispielsweise die Beförderung von Geräten, Munition und Versorgungsgütern. 

Pferdechirurgie als Schwerpunkt

Zentrum der langjährigen Kooperation bilden jährliche Praxistage für angehende Tierärztinnen und Tierärzte, die im Tragtierzentrum in Hochfilzen abgehalten werden. Die Studierenden erlernen dort unter Anleitung von ExpertInnen der Vetmeduni und des Bundesheers wichtige veterinärmedizinische Untersuchungen und Operationen unter Feldbedingungen bei Pferden. Dazu zählen Kastrationen, Maulhöhlenuntersuchungen, Zahnbehandlungen sowie Anästhesien und das vertiefende Üben von orthopädischen Diagnosen. „Das Erlernen von chirurgischen Fertigkeiten hat einen hohen Stellenwert für angehende PferdemedizinerInnen. Die Kooperation mit dem Bundesheer ermöglicht es seit nunmehr 40 Jahren, dass Generationen von VeterinärmedizinerInnen wertvolle Praxiserfahrungen sammeln können. Je umfassender die praktische Ausbildung ist, desto besser sind unsere AbsolventInnen für den Berufsalltag gerüstet“, erklärt die auf Pferdechirurgie spezialisierte Tierärztin Sabine Sykora der Vetmeduni, die gemeinsam mit Pferdechirurgin Rhea Haralambus die Kooperation mit dem Veterinärdienst des Bundesheers betreut und die jährlichen Praxistage für die Studierenden organisiert. Die nächsten Studierenden werden bereits Mitte September 2021 in Hochfilzen ihre tierärztlichen Kompetenzen erweitern und gleichzeitig Einblick in die Arbeit des Bundesheers im einzigartigen Tragtierzentrum am Fuße der Loferer und Leoganger Steinbergen erhalten.

Bestens etablierte Zusammenarbeit und Wissenstransfer

„Wir haben durch die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Pferde direkten Zugang zu den neuesten Erkenntnissen der Forschung in der Pferdemedizin. Dieser Wissenstransfer hat sich seit vielen Jahren bewährt und leistet einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen und zur Gesundheitsversorgung unserer Pferde“, unterstreicht Oberstveterinär Ulrike Winter, die für Tragtiere zuständige Tierärztin des Bundesheers, die Wichtigkeit und den Nutzen der Kooperation zwischen Bundesheer und der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Haflinger zeichnen sich durch Robustheit und eine hohe Trittsicherheit aus, wodurch sie für Transportaufgaben in schwierigem Gelände besonders geeignet sind. Das Hochfilzer Tragtierzentrum setzt sich zusammen aus einer Aufzuchtstation, einem Ausbildungszug sowie einem Tragtierzug, wo jeweils Haflinger und Esel gehalten werden.

Regionales Engagement der Vetmeduni 

Neben der Kooperation mit dem Tragtierzentrum im Tiroler Hochfilzen betreibt die Vetmeduni eine Vielzahl weiterer Aktivitäten im Bundesland Tirol, die Teil der Regionalisierungsinitiative „VetmedRegio“ sind. Mit einer eigenen Außenstelle in Innsbruck für Forschung und Ausbildung widmet sie sich gemeinsam mit regionalen Kooperationspartnern dem Thema „Der Wiederkäuer im Alpenraum“. Ziel der Tiroler Außenstelle ist, die tierärztliche Versorgung in ländlichen Regionen langfristig sicherzustellen und Studierende bereits während ihres Studiums mit der Region zu vernetzen.