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An der Veterinärmedizinischen Universität Wien entsteht aktuell gemäß der Leistungsvereinbarung 2022–2024 das Programm "eHealth@vetmed".

Denn Veterinärmedizin ist deutlich mehr als die Behandlung kranker Tiere. Dank modernster Technologien ist es möglich, den tierärztlichen Alltag neu zu denken, Ressourcen effektiver einzusetzen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Ziel dabei ist immer die Prävention von Krankheiten, die Verbesserung des Tierwohls und damit eine nachhaltige Nutztierhaltung und Lebensmittelsicherheit.

Die Vetmeduni setzt in der Weiterentwicklung des tierärztlichen Berufsstandes aktuell viele Maßnahmen: Das vom Land Niederösterreich geförderte Forschungsprojekt HOLSTEIN verfolgt das Ziel, die Tiergesundheit mittels moderner Technologien zu verbessern.

Die Vetmeduni setzt im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2022 – 2024 ein strategisches Programm um, in dem die Weiterentwicklung des veterinärmedizinischen Berufes im Zeitalter der Digitalisierung untersucht werden soll. Insbesondere werden Maßnahmen und Konzepte wie die Integration digitaler Arbeitsformen in den Tierarztberuf, innovative Technologien in der Datenverarbeitung und Vernetzung von Informationstechnologie mit der Tiergesundheit untersucht. Durch die Optimierung digitaler Prozesse möchte die Vetmeduni den Berufsstand der Tiermedizin unterstützen und ihn so zukunftsfit machen.

Wie zahlreiche internationale Studien zeigen, wird es mittelfristig zu einem Mangel in der veterinärmedizinischen Versorgung im Nutztierbereich kommen. Durch die oft unattraktiven Rahmenbedingungen (lange Wegstrecken, Bereitschaftsdienste, familienunfreundliche Arbeitszeiten, etc.) wechseln viele Personen aus der praktischen Nutztierhaltung in andere Bereiche (z. B. Kleintiere) oder verlassen den veterinärmedizinischen Beruf ganz. 
Ziel dieses Projektes ist es daher, unter Zuhilfenahme neuer technischer Möglichkeiten, das Berufsbild von Nutztierpraktiker:innen wieder attraktiver zu machen.

Vetmeduni: IHS-Studie: „Tierärztliche Versorgung in Österreich"

In einer Pilotstudie soll evaluiert werden, ob und wie ein tierärztliches Notfall-Vermittlungssystem praktisch umgesetzt werden kann. Die Grundidee besteht darin, dass über eine zentrale Kontaktstelle die anlangenden Fälle analysiert und triagiert werden, die – sofern notwendig – an Tierärzt:innen vor Ort weitergeleitet werden. Dadurch können die wichtigen/kritischen Fälle vorrangig behandelt werden, ohne die Versorgung negativ zu beeinflussen. Ziel des Projektes ist es, die Basis für eine überregionale Ausrollung eines veterinärmedizinischen Notfall-Vermittlungssystem zu bilden, und parallel dazu den Beruf Nutztierpraktiker:in zu attraktiveren. 

HOLSTEIN ist ein Forschungsprojekt, welches in das größere strategische Programm, eHealth@vetmed, eingebettet ist. Holistisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass präventive und kurative Ansätze parallel verfolgt werden. Kernfrage in HOLSTEIN ist, ob und welche Daten im täglichen landwirtschaftlichen Betrieb erhoben werden und wie diese auch für die Nutztiermedizin verwendet werden können. Es werden daher Konzepte und Technologien erforscht mit dem Ziel, Data Science und Tiergesundheit besser zu vernetzen und so digitale Arbeitsformen effizient in den Tierärzt:innenberuf integrieren zu können.

Eine der Aufgaben im Rahmen von eHealth@vetmed ist es zu untersuchen, wie ein modernes Notfall-Vermittlungssystem die Versorgungssicherheit vor allem im Nutztierbereich ländlicher Regionen gewährleisten kann. Dafür soll der Einsatz digitaler Technologien erforscht werden, um die für Veterinärmediziner:innen belastende Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit durch ein flexibles Vertretungsmodell zu transformieren. Wo früher Tierärzt:innen 24/7h erreichbar sein mussten – also auch an Wochenenden und in der Nacht –, sollen in Zukunft normale Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht werden. Mit diesen Schritten wollen wir das Berufsleben für Tierärzt:innen in Zukunft positiver gestalten. 

Die erste große Welle an Aufmerksamkeit erhielt das Programm, als das Land Niederösterreich im Dezember 2022 eine drei Jahre dauernde Förderung für das Forschungsprojekt HOLSTEIN zusicherte.
Sämtliche Pressemeldungen dazu sind hier zu finden.



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