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Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf unsere heimischen Lebewesen

Vögel

Viele Vögel nutzen das Mondlicht und die Sterne zur Navigation. Künstliches Licht kann Zugvögel desorientieren und dazu führen, dass sie in städtischen Gebieten landen oder mit Gebäuden kollidieren. Besonders entlang der Donau und im urbanen Raum werden vermehrt tote Zugvögel gefunden, die durch Zusammenstöße mit beleuchteten Gebäuden ums Leben gekommen sind.
Zudem kann künstliches Licht den Tag-Nacht-Rhythmus stören. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Fortpflanzungsverhalten sind die Folge. Singvögel wie Amseln oder Rotkehlchen werden durch künstliches Licht verwirrt und singen manchmal in der Nacht oder auch bereits früher im Jahr als sonst üblich. Verschiebt sich ihre Fortpflanzungszeit nach vorne, gibt es witterungsbedingt noch zu wenig Nahrung für die Aufzucht der Jungen.

Insekten

Insbesondere nachtaktive Arten wie Glühwürmchen oder Falter werden von künstlichem Licht angezogen und ändern dadurch ihre natürlichen Verhaltensweisen. Sie versammeln sich um Lichtquellen, anstatt ihren üblichen Aktivitäten wie der Nahrungssuche oder der Fortpflanzung nachzugehen. Eine große Anzahl verendet aber auch durch die Hitzeabstrahlung der künstlichen Lichtquelle.
Vier von fünf Tierarten in Österreich sind Insekten. Als Bestäuber von Pflanzen, bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung und als Nahrungsquelle für andere Tiere spielen sie eine bedeutende Rolle. Insekten machen beispielsweise den Hauptteil der Nahrung für rund 40 Prozent der in Österreich stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Vogelarten aus. Das Insektensterben stört das ökologische Gleichgewicht empfindlich.

Tipps für den Alltag gegen Lichtverschmutzung – angewandter Artenschutz für zu Hause

Jede/r Einzelne kann dazu beitragen, die Lichtverschmutzung zu reduzieren.  Mit diesen Tipps können wir zum Wohle aller zu einer naturgerechten Nacht beitragen:

  • Auswahl des Leuchtkörpers
    Zum Schutz von Insekten haben sich abgeschirmte Leuchten mit geschlossenem Gehäuse und einer Oberflächentemperatur unter 60°C bewährt.

  • Gezielte und bedarfsgerechte Beleuchtung
    Außenbeleuchtungen sollten nur dann eingeschaltet werden, wenn sie wirklich benötigt werden. Bewegungsmelder können helfen, das Licht nur dann einzuschalten, wenn jemand in der Nähe ist. Naturobjekte wie Bäume, andere Pflanzen oder Gewässer sollten generell nicht angestrahlt werden.
  • Energieeffiziente und passende Beleuchtung
    Energiesparlampen und Leuchtdioden (LEDs) sind nicht nur effizienter, sondern strahlen auch weniger Licht in den Himmel ab.  Achtung: nicht jede LED ist umweltverträglich. Amber-LEDs mit gelblichen Licht (ca. 1800—2200 Kelvin) oder warmweißer Farbtemperatur (maximal 2700 Kelvin) sollten verwendet werden. Licht mit einem hohen Blauanteil, wie kaltweißes Licht, sollte vermieden werden.
  • Anpassung der Lichtintensität
    Oftmals ist weniger Licht ausreichend. Dimmbare Leuchten oder Lampen mit geringerer Wattzahl können helfen, die Lichtintensität zu reduzieren.
  • Richtige Ausrichtung
    Lampen sollten so gestaltet sein, dass sie ihr Licht nur nach unten richten und nicht in den Himmel strahlen. Dies kann durch die Verwendung von Lampenschirmen oder speziellen Leuchten erreicht werden. Der Strahlungswinkel der Lampe sollte kleiner als 70 Grad sein.
  • Bewusstseinsbildung
    Informieren Sie Freunde, Familie und Nachbarn über die Auswirkungen von Lichtverschmutzung und wie sie dazu beitragen können, diese zu reduzieren.
VetmedTalk

Wie wirkt sich menschliches Verhalten auf den Lebensraum von Vögeln und Insekten aus? Was genau ist der Unterschied zwischen Luft- und Lichtverschmutzung? Und warum sollten wir versuchen, regional verschollene Wildvögel zu unterstützen?
Diese und viele weitere spannende Fragen rund um den Lebensraum Luft diskutierten Expert:innen bei der mittlerweile 17. Ausgabe des Online-Talkformats der Vetmeduni – dem VetmedTalk.

Zum VetmedTalk "Lebensraum Luft"