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Persistierende Gewebestadien und sequestrierte Blutstadien bei Hämosporidien-Infektionen von Vögeln

Wildvögel sind sehr häufig von einzelligen Blutparasiten der Genera Haemoproteus und Leucocytozoon befallen. Vor allem Gewebestadien dieser Parasiten, Meronten und Megalomeronten, sind für ihre Pathogenität verantwortlich. Zahlreiche Aspekte der Entwicklung dieser Stadien und deren krankmachender Wirkung sind unklar.

Zur Beantwortung einiger der offenen Fragen konzentriert sich die Studie auf vier Ziele:

(1) Wir vermuten, dass die exo-erythrozytäre Merogonie und die Bildung von Megalomeronten auf wenige spezialisierte Wirtszelltypen in verschiedenen Geweben, wie Endothelzellen und Makrophagen, beschränkt ist. Doppelmarkierung mit in situ-Hybridisierungssonden gegen Parasitenstadien und wirtszellspezifische Transkripte sollen das Vorhandensein der Parasiten in den oben genannten Zelltypen untersuchen.

(2) Die Reife der Gewebestadien wird durch Variationen in den Färbeintensitäten mit Hämatoxilin- und Eosin sowie mit in situ-Hybridisierung widergespiegelt. Um zu überprüfen, ob dieses Phänomen auf eine unterschiedliche Regulation der Transkriptions- und Translationsaktivität zurückzuführen ist, die mit Änderungen der ribosomalen RNA-Mengen einhergeht, planen wir eine ultrastrukturelle Untersuchung mittels Elektronenmikroskopie sowie qPCR für die vergleichende Analyse des ribosomalen RNA-Gehalts dieser Strukturen.  

(3) Es erscheint möglich, dass Megalomeronten oder andere Gewebemeronten persistierende Stadien sind, die das „Überleben“ von Haemoproteus- und Leucocytozoon-Parasiten während der kalten (vektorfreien) Jahreszeit ermöglichen. Durch die Untersuchung mehrerer Gewebeschnitte von PCR-positiven im Winter gesammelten Vögeln mittels Mikroskopie und in-situ-Hybridisierung planen wir, nach den oben genannten oder hypothetischen anderen sehr kleinen und seltenen Gewebestadien zu suchen, die mit Persistenz verbunden sein können.

(4) Sporadische Beobachtungen deuten darauf hin, dass Blutstadien von aviären Hämosporidien-Parasiten in den kleinen Blutgefäßen bestimmter Organe sequestriert werden. Fälle von Haemoproteus- und Leucocytozoon-Infektionen werden systematisch auf eine ungleichmäßige Verteilung erythrozytärer Meronten in ihrer Mikro- und Makrovaskulatur untersucht, um solide Beweise für diese Annahme zu erhalten.


Mitarbeiter:
Univ.-Prof. Dr. Herbert Weissenböck, Dipl.ECPHM, Projektleitung
Dr. Josef Harl, Postdoc
MMag. Tanja Himmel PhD, Postdoc

Kooperationspartner:
Prof. Dr. Lukas Kenner, Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien und Abteilung für Labortierpathologie, Veterinärmedizinische Universität Wien
Dr. Gediminas Valkiunas, Mikas Ilgunas, PhD, Nature Research Centre, Vilnius, Litauen

Projektzeitraum: 02/2024 - 01/2027

Finanzierung:
FWF - Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung P37076-B