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Adventkalender

10. Dezember

Bürger:innen forschen – Citizen Science

Immer mehr setzen Forscherinnen und Forscher auf die Mithilfe der Bevölkerung. In sogenannten „Citizen Science-Projekten“ werden die Bürger:innen aufgefordert, bestimmte Beobachtungen zu melden und somit einen wertvollen Beitrag zur Forschung zu liefern.

Ein konkretes Beispiel dazu ist das Projekt „COwWEL – One Welfare und Vulnerabilität in der Ernährung“. Hierbei geht es um Erforschung und Förderung einer gesunden, nachhaltigen Ernährung für sozio-ökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Hierbei werden Menschen eingebunden, die selten aktiv zu Nachhaltigkeitsthemen befragt werden. Denn gerade sie sind es, die überdurchschnittlich von den Folgen ungesunder Ernährung und Ernährungsarmut betroffen sind.  COwWEL verfolgt das Ziel, zu untersuchen, welche Bedingungen eine gesunde und nachhaltige Ernährung in diesen Gruppen behindern oder unterstützen. In Kooperation mit der Caritas Stadtteilarbeit werden Freiwillige aus drei vulnerablen Gruppen als Bürgerforschende eingebunden: Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund aus der Ukraine und Syrien sowie armutsgefährdete Personen sollen gemeinsam mit Wissenschafter:innen herausfinden, wie eine gesunde und nachhaltige Ernährung, die insbesondere das Tierwohl im Blick hat und für alle zugänglich ist, unterstützt werden kann. „Die Citizen Scientists sind unersetzlich in diesem Projekt, weil ohne ihren Input unser Wissen über hemmende und förderliche Faktoren für eine nachhaltige Ernährung unvollständig wäre. Vulnerable Gruppen sind in der Wissenschaft generell unterrepräsentiert“, so Susanne Waiblinger, Professorin für Tierhaltung, Tierschutz und angwandte Ethologie an der Vetmeduni.

Zur Pressemeldung „Start für Citizen Science Projekt „COwWEL – ‘One Welfare’ und Vulnerabilität in der Ernährung”

Zur Website „COwWel - cowlearning"

Zur FWF-Seite „Offene Wissenschaft: Fünf neue Top-Citizen-Science-Projekte - FWF"

In einem anderen Citizen Science Projekt geht es um Wildtiere, die in der Stadt leben. Einige Wildtierarten passen sich erfolgreich an städtische Umgebungen an, wie beispielsweise Eichhörnchen, Füchse, Marder, Igel und Dachse. Um potenzielle Konflikte dieser Arten mit Menschen oder deren Haustieren zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis der Präsenz von Wildtieren in Städten erforderlich.
In langfristigen Citizen-Science-Projekten – stadtwildtiere.at und roadkill.at (von 2012 bis 2023) – wurden Daten über Europäische Igeln und Dachse gesammelt. Diese Daten wurden von Wissenschafter:innen analysiert, um Lebensraumpräferenzen und ökologische Interaktionen zu bewerten. „Diese Sichtungen von Bürgerinnen und Bürgern sind wichtig, weil herkömmliche Überwachungsmethoden im Stadtgebiet oft nicht ausreichen. Der Grund ist die große Zahl an Privatgrundstücken, die großteils nicht zugänglich sind.“, so Studien-Co-Autor Richard Zink vom Konrad-Lorenz-Insitut für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmeduni.

Zur Pressemeldung der Vetmeduni: „Mein Revier! Städtische Wildtiere leben lieber getrennt voneinander"

Zum wissenschaftlichen Artikel: „WE - Urban wildlife monitoring using citizen science suggests that European hedgehogs and badgers select different habitats"