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8. Dezember

Wussten Sie ...? 

Die Vetmeduni ist ein führendes Kompetenzzentrum für Lebensmittelwissenschaften und Lebensmittelsicherheit 

Durch innovative Forschung, exzellente Lehre und engagierte Öffentlichkeitsarbeit trägt die Vetmeduni zur Gesundheit und Sicherheit von Menschen und Tier bei. Das interdisziplinäre Team aus Wissenschafter: innen und Expert:innen arbeitet daran, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.

Der Lebensmittelsicherheit widmet sich auch ein neues Christian Doppler (CD)-Labor, das am 6. Oktober 2025 an der Veterinärmedizinischen Universität Wien eröffnet wurde: Das CD-Labor für Detektion und Reduktion von ruhenden Bakterien

Das neue CD-Labor erforscht gesundheitsgefährdende Bakterien, die sich in einem schwer nachweisbaren und hochresistenten Ruhezustand befinden. Ziel des CD-Labors ist es, die Sicherheit unserer Nahrung zu verbessern und damit einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit zu leisten.

Hintergrund: Lebensmittelbedingte Infektionen stellen weltweit eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich europaweit Millionen Menschen an infizierten Lebensmitteln, oft mit tödlichen Folgen. Die bekanntesten dieser Krankheitserreger sind Salmonellen, Listerien, Campylobacter oder Noroviren. Trotz moderner Hygienestandards bleibt das Risiko einer Krankheitsübertragung bestehen, da viele Bakterien in einen hochresistenten „viable but non-culturable“ (VBNC)-Zustand wechseln können. In dieser Art „Ruhezustand“ sind sie mit herkömmlichen Methoden nicht nachweisbar, aber resistent gegen Antibiotika und Desinfektionsmittel, was ihre Bekämpfung erschwert.

Im neuen CD-Labor fühlen Wissenschafter:innen in den kommenden Jahren dem VBNC-Zustand von Bakterien auf den Zahn und entwickeln Lösungen, um die damit verbundenen Risiken zu minimieren. „Unsere Forschung zielt darauf ab, die Mechanismen zu entschlüsseln, die es Bakterien ermöglichen, in den VBNC-Zustand zu wechseln und so im Lebensmittel Umfeld zu überdauern (alternativ persistieren). Gleichzeitig werden wir Strategien entwickeln, um diese Krankheitserreger auch in ihrem „Versteck“ nachzuweisen und zu bekämpfen“, erklärt Laborleiter Patrick Mikuni-Mester vom Zentrum für Lebensmittelwissenschaften und Öffentliches Veterinärwesen an der Vetmeduni. „Damit wollen wir die Lebensmittelsicherheit erhöhen und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig schützen.“

Christian Doppler Labore (CD-Labore) sind eine spezifisch österreichische Einrichtung. Sie werden von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) organisiert und gefördert, die ihren Sitz in Österreich hat. Das Konzept der CD-Labore ist einzigartig und wurde speziell für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Österreich entwickelt.

CD-Labor für Detektion und Reduktion von ruhenden Bakterien

Die 3 Tätigkeitsbereiche des Zentrums für Lebensmittelwissenschaften und Öffentliches Veterinärwesen an der Vetmeduni:

1. Lebensmittelmikrobiologie

Dieser Bereich beschäftigt sich mit innovativen Nachweismethoden und globalen Aspekten der Lebensmittelsicherheit sowie der Ökologie und Adaption von lebensmittelassoziierten Mikroorganismen.

Zur Website Lebenmittelmikrobiologie

2. Hygiene Technologie von Lebensmittel

Die Arbeitsschwerpunkte liegen bei der chemischen und sensorischen Analyse von Fleisch und Fleischerzeugnissen, der instrumentellen Messung der Fleischqualität und Einflüsse der Verarbeitungstechnologie auf die Qualität von Fleischerzeugnissen. 

Zur Website Hygiene und Technologie von Lebensmitteln

3. Öffentliches Veterinärwesen und Epidemiologie

Es beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der Ausbreitung und Bekämpfung von Tierseuchen, Zoonosen und Antibiotikaresistenzen sowie deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Dazu gehört die Entwicklung von Modellen zur Ausbreitung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten, wie der Blauzungenkrankheit, sowie den Auswirkungen der globalen Klimaänderungen auf diese Krankheiten.

Öffentliches Veterinärwesen und Epidemiologie

Im Bereich der Antibiotikaresistenz befasst sich das Zentrum mit dem Einfluss verschiedener Faktoren, wie z.B. der Tierhaltung und dem Hygienemanagement auf das Vorkommen und die Verbreitung von resistenten Keimen. Direkte Produktionsverluste ebenso wie die finanziellen Aufwendungen zur Reduktion einer Tierkrankheit werden im Bereich „Econometrics" betrachtet, um Aussagen zur Effizienz und Effektivität von Maßnahmen treffen zu können.

Zum Zentrum für Lebensmittelwissenschaften und Öffentliches Veterinärwesen