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Curriculum Veterinär-Phytotherapie Modul 1

Frühjahr 2016

Am 29. und 30. April 2016 fand an der Vetmeduni das erste Modul der neuen Fortbildungsreihe für Tierärzte zum Thema „Atmungstrakt, Haut, Augen und Ohren“ statt. Der Zuspruch war sehr groß, sodass wir mit insgesamt 43 Teilnehmern und fünf Referenten die zahlenmäßige Obergrenze für diese Veranstaltung erreicht hatten.

Die zweitägige Weiterbildung startete nach einer kurzen, allgemeinen Einführung in die Thematik Veterinär-Phytotherapie mit einer sehr lehrreichen Exkursion zu Kottas Pharma GmbH in Wien 23. Unter kompetenter Führung wurden wird durch die gesamte Verarbeitungs- und Produktionsanlage geführt, wir sahen dort anschaulich verschiedenste Technologien zur Drogenverarbeitung, wie Trocknung, Reinigung, Zerkleinerung etc. sowie auch die maschinelle Abfüllung pflanzlicher Drogen in Teebeutel. Zahlreiche Fragen zeugten von regem Interesse und diese wurden alle ausführlich beantwortet. Gestärkt nach einer Mittagspause ging es dann mit der dazugehörigen Theorie und dem Einstieg in die Drogenkunde (= Pharmakognosie) weiter.

Am zweiten Tag durften wir Referentinnen aus der tierärztlichen Praxis sowie aus Forschung und Lehre begrüßen. Erneut ergaben sich in manchen Bereichen besonders angeregte Diskussionen bei sehr gutem und kollegialem Gesprächsklima (so wurde z. B. ausgiebig über die der praktische und rechtlich korrekte Anwendung von pflanzlichen Stoffen und Zubereitungen bei lebensmittelliefernden Tieren über die Kaskadenregelung und die Wartezeiten gesprochen).

Die Pausen zwischen den Vorträgen wurden nicht nur mit Getränken, Kaffee, Kuchen und Obst gefüllt sondern ebenso stets für zahlreiche Vet-Phyto-Unterhaltungen und Erfahrungsaustausche genutzt.

Dr. med.vet. Isabella HAHN-RAMSSL

Institut für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe der Vetmeduni Vienna

Curriculum Veterinär-Phytotherapie Modul 2

Herbst 2016

Ende Oktober 2016 fand der zweite Teil der seit heuer neu angebotenen Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte, das Curriculum Veterinär-Phytotherapie (CVP) Modul 2, an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien statt. Das große Themengebiet Verdauungstrakt inklusive Leber- und Galleproblemen stand diesmal am Programm.

Die Veranstalter durften sich über den erneut sehr regen Zuspruch seitens der Tierärzte und Tiermedizin-Studenten mit einer Teilnehmerzahl von knapp über 40 Personen freuen. Die zwei Tage waren sehr abwechslungsreich gestaltet und begannen mit einem allgemeinen Vortrag über pflanzliche Futterzusatzstoffe, deren rechtlicher Grundlagen und Registrierung sowie deren „Claims“ als Flavourings bzw. Zootechnicals.

Die anschließende Exkursion führte zur Firma „Magister Martin Doskar pharmazeutische Produkte“ in der Wiener Innenstadt, wo alle Teilnehmer einen kurzen Blick ins Labor werfen durften und eine Führung durch einige Produktionsräume abgehalten wurde. Nach der Mittagspause referierte eine praktizierende Tierärztin anschaulich über die phytotherapeutische Behandlung von Verdauungsstörungen bei den verschiedenen Tierarten in ihrer alltäglichen Tierarztpraxis, dabei wurden dem interessierten Publikum alle Fragen zu den vorgestellten Fällen kompetent beantwortet. Am zweiten Tag der Weiterbildungsveranstaltung stellte der deutsche Hauptredner sehr engagiert zahlreiche Pflanzen bzw. Drogen, die bei den verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt werden können, jeweils mit besonderem Augenmerk auf deren Pharmakologie, vor. Parallel zu diesen Vorträgen wurden über ein Diskussionsmikroskop und Bildschirme im Seminarraum die jeweiligen Drogen gezeigt und deren pharmakognostische Merkmale dem gesamten Auditorium anschaulich demonstriert. Eine praktische Tierärztin referierte dann noch über die Besonderheiten in Darmtrakt und Darmflora beim Geflügel und erzählte über ihre praktischen Erfahrungen beim Einsatz von standardisierten Futter-Pflanzen-Mischungen in Prophylaxe und Behandlung von Problemen im Vogel-Verdauungstrakt. Den Abschluss dieser zwei Fortbildungstage bildete ein interessanter Fachvortrag über mögliche Verfälschungen, Verwechslungen und Verunreinigungen von pflanzlichen Arzneidrogen, die, wenn man nicht geschult ist und diese nicht erkennt, unter Umständen auch tödlich enden können. Während der gesamten Veranstaltung herrschte ein gutes, sehr angenehmes und kollegiales Klima, was nicht zuletzt durch viele angeregte Unterhaltungen und zahlreiche Fachgespräche zwischen Referenten und Teilnehmern in den Kaffeepausen zum Ausdruckt gebracht wurde.

Dr. med.vet. Isabella HAHN-RAMSSL
Institut für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe der Vetmeduni

Curriculum Veterinär-Phytotherapie Modul 3

Frühjahr 2017

Ende April 2017 fand der dritte Teil der Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte, das Curriculum Veterinär-Phytotherapie (CVP) Modul 3, an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien statt. Die Themen diesmal waren zwei großen Fachbereichen - nämlich Bewegungsapparat und Urogenitaltrakt - gewidmet. Der Veranstalter durfte sich erneut über eine große Zahl an interessierten Tiermedizinern freuen und viele der Teilnehmer besuchten auch schon die beiden Module zuvor.

Der ehemaliger Botanik-Professor Dr. Chlodwig Franz, inzwischen Emeritus aber immer noch aktiv auf dem Gebiet der Veterinär-Phytotherapie tätig und Netzwerker in nationalen und internationalen Organisationen in diesem Bereich, eröffnete die Vorträge mit einem Bericht über die aktuellen Entwicklungen den Einsatz von pflanzlichen Stoffen in der Tierernährung und Tiermedizin betreffend.

Anschließend stellte Frau Dr. Hahn-Ramssl die derzeit in Österreich zugelassenen Veterinär-Phyto-Spezialitäten (nach Austria-Codex leider nur mehr sechs an der Zahl) anhand ihrer Fach- und Gebrauchsinformationen näher vor und beleuchtete die Problematik der sich oft jährlich ändernden Zulassungen.

Bezugnehmend auf die verschiedenen Spezies und immer wieder durch einprägsame Anekdoten aufgelockert referierte der deutsche Gastvortragende Dr. Riedel-Caspari über Pharmakologie, Anwendung und Dosierungen von Drogen für den Bewegungsapparat.

Nach der Mittagspause erzählte die praktische Tierärztin Dr. Stöger über den Einsatz von Kräutern und Ihre Erfahrungen in ihrer Praxis, sowohl Nutztiere als auch Heimtiere betreffend.

Als Abschluss des ersten Fortbildungs-Tages stellte Frau Prof. Dr. Zitterl-Eglseer die Heilpflanzen des Jahres genauer vor und die Teilnehmer erfuhren spannende Details über Pflanzen wie Gänseblümchen, Mutterkraut oder Hafer. Ihren Vortrag widmete sie ihrem Mentor, dem kürzlich verstorbenen Prof. Jurenitsch, Pharmazeut, Universitätsprofessor für Pharmakognosie und ehemaliger Vizerektor der Universität Wien.

Der zweite Tag startete mit Dr. Riedel-Caspari, diesmal stellte er Drogen vor, die bei Erkrankungen im Urogenitaltrakt eingesetzt werden können. Bei sonnigem Wetter ging es dann zu einer Führung durch den schon im Grünen begriffenen, sehr gepflegten Botanischen Garten der Vetmeduni Wien. Der Botaniker und Biologe Prof. Dr. Chizzola erzählte dabei u. a. über die verschiedenen Wirkstoffgruppen in z. B. ätherisch-Öl-, Flavonoid- oder Alkaloid-Pflanzen. Nach dem Mittagessen fand das CVP Modul 3 seinen Abschluss durch einen weiteren Vortrag von Dr. Stöger, in dem sie über den praktischen Einsatz von Heilpflanzen und Kräutern bei Urogenitalproblemen sprach, anschauliche Praxistipps zur Anwendung gab sowie auch die rechtlichen Grundlagen bei deren Einsatz in der tierärztlichen Praxis sowohl im Nutztier- als auch im Heimtierbereich beleuchtete.

An beiden Tagen herrschte erneut ein sehr gutes Vortrags- und Diskussionsklima, was sich nicht zuletzt in den Evaluierungsergebnissen widerspielgelte, die zum dritten Mal ein äußerst positives Bild der gesamten Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte aufgezeigt haben.

Dr. med.vet. Isabella HAHN-RAMSSL
Institut für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe der Vetmeduni