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KI-unterstützte eHealth-Lösungen der Vetmeduni im Presseclub Concordia

Im Rahmen des strategischen Programms „eHealth@vetmed“ soll die Weiterentwicklung des veterinärmedizinischen Berufs im Zeitalter der Digitalisierung untersucht werden. Einen ersten Einblick bekamen geladene Medienvertreter:innen am 28. September 2023 bei einer Pressekonferenz im Presseclub Concordia. Prof. Peter M. Roth präsentierte ein vereinfachtes Modell davon, wie eine effiziente Überwachung der Gesundheitsdaten von Nutztieren im Stall in Zukunft aussehen könnte. Dieser Prozess, der datenbasiert aufgesetzt wurde, ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Veterinärmedizin und ein bedeutender Teil des Forschungsprojekts HOLSTEIN, in dem die Anforderungen für ein zeitgemäßes Notfallvermittlungssystem erhoben werden.

Pressekonferenz "Der Computer und das liebe Vieh" im Presseclub Concordia Wien © Nina Grötschl/Vetmeduni

Die für Laien aufgebaute Präsentation von Peter M. Roth (Vetmeduni, Leiter des Instituts für Computational Medicine) hinterließ bei den Journalist:innen viel Eindruck. In einem Miniatur-Kuhstall warteten kleine Plüschkühe auf ihren Einsatz. Der Stall wiederum wurde mit Bewegungssensoren ausgestattet und das macht in der täglichen Arbeit der Tierärzt:innen und Landwirt:innen schon einen großen Unterschied. Denn niemand kann 24 Stunden, sieben Tage die Woche im Stall stehen und die Gesundheit der Kühe überwachen, ein Sensor aber schon.

Und dann startete auch schon die Vorführung. Stimmt die Feuchtigkeit im Stall? Sind die Bewegungsabläufe der Kühe normal oder hinkt ein Tier? Weist eine Kuh äußerliche Veränderungen des Fells auf? All das konnten die Journalist:innen vor Ort selbst ausprobieren. Und die Begeisterung war groß. Trifft es doch den Zahn der Zeit.

Wer aber glaubt, dass es hier nur um die Überwachung und Behandlung kranker Tiere geht, der verkennt, dass technologische, wissenschaftliche, soziale, juristische und wirtschaftliche Aspekte in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, dass der Alltag der Veterinärmediziner:innen neu gedacht werden muss. Diese Überlegungen bilden die Basis für das Programm „eHealth@vetmed“, an dem Prof. Peter M. Roth mit seinem Team an der Veterinärmedizinischen Universität Wien arbeitet.

Zu diesem Programm gehört auch das Forschungsprojekt HOLSTEIN, wo derzeit Maßnahmen und Konzepte erarbeitet werden, die den Grundstein für ein modernes Notfallvermittlungssystem unter Einsatz digitaler Lösungen für den Nutztierbereich legen werden.

Wo früher Tierärzt:innen rund um die Uhr erreichbar sein mussten, sollen in Zukunft normale Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht werden.

Ziel ist es, die tierärztliche Versorgung auch an Wochenenden, in der Nacht und in entlegenen Gegenden zu gewährleisten und gleichzeitig die Landtierärzt:innen durch eine effizientere Ressourceneinteilung und -nutzung zu entlasten und damit den Beruf attraktiver zu machen. Der Einsatz modernster Technologien macht diese Überlegungen und Forschungsarbeiten möglich.

Doch eine Sache ist sicher: Der Faktor Mensch wird in der Tiermedizin auch in Zukunft entscheidend sein! Behandlungen oder fundierte Diagnosen können nur durch geschulte Veterinär:innen erfolgen. Durch moderne Technologien ergeben sich aber durchaus Vorteile, wie z. B. permanentes Monitoring (Langzeitbeobachtungen), eine bessere und strukturiertere Aufbereitung bzw. Darstellung von (medizinischen) Daten oder eine Reduktion von administrativen Aufgaben.

Unterstützt wird das Forschungsprojekt HOLSTEIN vom Land Niederösterreich mit einer drei Jahre laufenden Förderung. Umgesetzt wird es an der VetFarm im niederösterreichischen Kremesberg, einer auf Nutztiere spezialisierten Außenstelle der Vetmeduni, wobei die Ergebnisse später auch in einem größeren Rahmen ausgerollt werden sollen. 

 

Links

Die Pressemeldung der Vetmeduni zur Pressekonferenz Vetmeduni: Der Computer und das liebe Vieh

Das Forschungsprojekt HOLSTEIN Vetmeduni: HOLSTEIN

Prof. Peter M. Roth im Interview zum Forschungsprojekt HOLSTEIN vetmed_Magazin_2023_02_Interview_Peter_M._Roth.pdf

Die Pressemeldung vom Land Niederösterreich zur Förderung des Forschungsprojektes HOLSTEIN NÖ unterstützt Projekt zum Einsatz digitaler Technologien im Nutztierbereich - Land Niederösterreich (noe.gv.at)