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Wir beschäftigen uns in Forschung und Lehre mit der Ausbreitung und Bekämpfung von Tierseuchen, Zoonosen und Antibiotikaresistenzen, sowie deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Dazu gehört die Entwicklung von Modellen zur Ausbreitung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten, wie der Blauzungenkrankheit, sowie den Auswirkungen der globalen Klimaänderungen auf diese Krankheiten.

Im Bereich der Antibiotikaresistenz befassen wir uns mit dem Einfluss verschiedener Faktoren, wie z.B. der Tierhaltung und dem Hygienemanagement auf das Vorkommen und die Verbreitung von resistenten Keimen. Direkte Produktionsverluste ebenso wie die finanziellen Aufwendungen zur Reduktion einer Tierkrankheit werden im Bereich ‚Econometrics‘ betrachtet, um Aussagen zur Effizienz und Effektivität von Maßnahmen treffen zu können.

Zu unseren Kooperationspartnern zählen das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF), das Christian-Doppler-Labor für molekularbiologische Lebensmittelanalytik, die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), sowie Unternehmen aus der Wirtschaft.


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VetmedTalk #4 – Darmgesundheit bei Tier und Mensch

Der Darm gilt als Sitz der Gesundheit. Dafür sind Billionen von Bakterien verantwortlich, sowohl beim Menschen als auch bei Haus- und Nutztieren. Welche Rolle nimmt die Ernährung dabei ein und welche spannenden Forschungsprojekte rund um das Mikrobiom gibt es? Diese und weitere Fragen diskutierten namhafte Expert:innen aus den Bereichen der Lebensmitteltechnologie sowie der Veterinär- und Humanmedizin im Rahmen des vierten VetmedTalks unter dem Motto „Die Nahrung soll deine Medizin sein“. Die Nachschau zum Online-Event steht nun auf Youtube zur Verfügung.

Rund 80.000 Österreicher:innen leiden an chronisch entzündetem Dickdarm und ähnlichen Erkrankungen. Wiederkäuer wie Rinder und Schafe produzieren bei der Verdauung das klimaschädliche Treibhausgas Methan. Gut gemeinte Leckerlis können für den Stoffwechsel von Hunden und Katzen durchaus belastend sein. Bei all diesen Phänomenen spielt das Mikrobiom eine entscheidende Rolle. Im Sinne eines One-Health-Ansatzes forschen deshalb sowohl Human-, als auch Veterinärmediziner:innen zum Thema. 

Christine Moissl-Eichinger (Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz), Julian Weghuber (Leiter des Exzellenzzentrums für Lebensmitteltechnologie und Ernährung, FH Oberösterreich), Iwan Burgener (Leiter der Kleintierklinik, Vetmeduni),  Barbara Metzler-Zebeli (Leiterin der Abteilung für Ernährungsphysiologie, Vetmeduni) und Qendrim Zebeli (Leiter des Instituts für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe sowie des Christian-Doppler-Labors für Innovative Darmgesundheitskonzepte bei Nutztieren, Vetmeduni) präsentierten neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung sowie spannende Experimente rund um die Darmgesundheit. Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner führte durch die Veranstaltung.

Ernährung, Lebensart und Krankheiten beeinflussen den Darm – gleichzeitig beeinflusst der Darm den Stoffwechsel, das Immunsystem und sogar die Zellen im Gehirn

Die Expert:innen thematisierten die Einflüsse von Antibiotika auf Darmbakterien und erklärten, wie das Mikrobiom auf Antibiotika reagiert, wie es sich regeneriert und in welcher Weise Pro- und Präbiotika dabei unterstützen können. Zudem ging die Expert:innenrunde auf das sogenannte „Leaky Gut“-Syndrom ein. Dabei handelt es sich um eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand. Bestandteile von Nahrungsmitteln oder Giftstoffen sind dann in der Lage, die Darmbarriere zu überwinden und den Organismus zu beeinflussen. In Folge können die Leistungsfähigkeit, aber auch die Psyche in Mitleidenschaft gezogen werden.

Am Ende des VetmedTalks hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, eigene Fragen an die Expert:innenrunde zu stellen. Hier zeigt sich, dass das Thema Darmgesundheit für viele Menschen wichtig ist. Allerdings ist auch klar, dass es mehr Informationen braucht, um beispielsweise ein geschädigtes Mikrobiom frühzeitig zu erkennen. Viele Fragen der Zuschauer:innen drehten sich um die „besten“ Lebensmittel und Unverträglichkeiten. Eine Komplettlösung gibt es dabei jedoch keine, denn der Darm jedes Tieres und Menschen ist einzigartig. Im Zweifelsfall stehen Haus- oder Tierärzt:innen beratend zur Seite.
 

Weitere Informationen

Nachschau:  Der VetmedTalk zum Thema „Darmgesundheit bei Tier und Mensch“ auf YouTube

Vorschau: Der nächste VetmedTalk findet im Frühjahr 2022 statt.