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Eine gründliche, gynäkologische Untersuchung der Hündin kann aus vielen Gründen notwendig werden: Die Junghündin sollte vor der ersten Belegung auf allgemeine und Geschlechtsgesundheit untersucht werden. Deckhindernisse wie Scheidenspangen müssen ausgeschlossen werden. Der optimale Zeitpunkt zur Deckung kann mit Hilfe einer Deckzeitbestimmung festgestellt werden. Infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen können zu Zyklusstörungen führen, die rechtzeitig behandelt werden sollten. Erkrankungen des Gesäuges kommen bei Hunden und Katzen häufig vor, eine gründliche Untersuchung macht eine gute Beratung bzw. die Auswahl der richtigen Therapie möglich.

Maßnahmen zur Verhütung werden für weibliche und männliche Tiere angeboten.

Hündin

Eine nicht-operative Maßnahme  für weibliche Tiere ist z.B. das GnRH-Implantat. Es wird in der Scheinträchtigkeit der Hündin wie ein Chip unter die Haut implantiert, die nächste Läufigkeit der Hündin ist für 6-12 Monate verschoben. Eine ausführliche Beratung des Besitzers und Untersuchung der Hündin inklusive Hormonmessung sind Voraussetzung für eine gute Wirkung ohne Komplikationen.

Die früher übliche Gestageninjektion ist abzulehnen, da sie sehr häufig mit schweren Nebenwirkungen an Gebärmutter und Gesäuge einhergeht.

Rüde

Beim Rüden ist das gleiche Implantat empfehlenswert. Bei ihm kommt es nach der Implantation über 2 Monate zur reversiblen Sterilität, d.h., dass er nach der Implantation noch 2 Monate begrenzt zeugungsfähig ist.  Der Chip wirkt ebenso wie die Kastration, kann also vor dem chirurgischen Eingriff verwendet werden, um zu sehen, wie das Tier sich nach der Kastration verändert. Die Wirkdauer hält mindestens 8 Monate an, danach kommt es allmählich zur Rückkehr der Fruchtbarkeit, was durch ein weiteres Implantat verhindert werden kann.

Kätzin

Für die Kätzin kann das gleiche GnRH- Implantat wie für die Hündin verwendet werden, allerdings ist die Wirkung variabel und kann bei Zuchtkatzen auch unerwünscht lange anhalten (bis zu 12 Monate).

Die früher übliche Gestageninjektion oder die  sog. Katzenpille ist abzulehnen. Auch bei der weiblichen Katze sind sehr schwere Nebenwirkungen an Gebärmutter und Gesäuge  häufig.

Eine neue Methode für Zuchtkatzen ist die Implantation eines Melatoninchips. Dieser Chip wird zwischen 2 Rolligkeiten im Bereich der Schulterblätter gesetzt und unterdrückt die nächste Rolligkeit für 3-4 Monate. Das Implantat kann auch nach der Geburt gegeben werden. Wiederholte Applikation ist möglich.

Kater

Beim Kater kann das GnRH Implantat für den  Rüden verwendet werden, allerdings ist auch hier die Wirkung variabel und kann bis zu 24 Monate anhalten. Wiederholte Applikation ist möglich. Es unterdrückt unerwünschtes Verhalten wie Harnmarkieren in der Wohnung, Aufspringen und Decken  und teilweise auch Aggression und ständige Lautgebung.

Unerwünschte Deckung, Nidationsverhütung

Bei weiblichen Hunden und Katzen kann bei ungewollter Bedeckung eine Injektion die Einnistung  von Embryonen nach erfolgreicher Befruchtung verhindern. Praktisch wird dem Tier innerhalb der  ersten 10 Tage nach der Deckung – am besten eine Woche nachher – zweimal im Abstand von 24 h ein Antiprogesteron injiziert, was nach einer Woche wiederholt werden kann. Diese Spritze danach ist immer empfehlenswert, wenn ein Tier ungewollt gedeckt wurde. Zuwarten und eine eventuelle Trächtigkeit mittels Ultraschall abzuwarten ist abzulehnen. Ist das Tier tatsächlich tragend, kann zwar ein Abort/Fruchtresorption eingeleitet werden, dies ist aber mit physischem und psychischem Unwohlsein des Tieres verbunden und auch für den Besitzer meist nicht einfach.

Bereits in der Trächtigkeit sollte ein Zuchttier ringsherum gut betreut werden. Gleich nach der positiven Diagnose kann der/die BesitzerIn Empfehlungen zu Fütterung und Versorgung erwarten. Ebenso Hinweise, was für Probleme auftreten können und Tipps, was im Notfall zu tun ist. Nur bei rechtzeitiger Vorstellung eines trächtigen Tiers mit Problemen kann der Wurf erhalten werden. Vaginoskopische Untersuchung, Ultraschall und Hormonmessungen gehören zur Routine. Tritt ein Problem während der Geburt auf, steht die Klinik rund um die Uhr mit erfahrenem Personal, optimal ausgestatteten Ambulanzen und Operationsräumen zur Verfügung.

An der Klinik werden folgende Operationen durchgeführt:

  • Sectio Caesarea (Kaiserschnitt)
  • Lokale gynäkologische Eingriffe incl. Vaginalpolyp, Vaginaltumor, Verletzungen, Fremdkörper, Entfernung von Scheidenspangen und Dorsalfaltenkorrektur
  • Mammatumoroperationen
  • Kastration von männlichen und weiblichen Tieren
  • Operation von Kryptorchiden
  • Lokale andrologische Eingriffe am männlichen Geschlechtstrakt inclusive Verletzungen und Fremdkörper
  • Prostataoperationen (Teilresektion, Entfernung von Abszessen, Zysten)
  • Nabelbruch
  • Harnblasensteine

Erkrankungen der Kleinsten sind immer ernst zu nehmen. Mitunter reicht eine telefonische Auskunft, in vielen Fällen wird aber eine klinische Untersuchung der Welpen nötig sein. In den meisten Fällen ist es nötig, den ganzen Wurf mitzubringen bzw. zu behandeln. Nach einem Kaiserschnitt können die Neonaten an der Klinik optimal betreut werden.

Egal ob Zucht- oder Begleitrüde, die Tiere sollen bis in das hohe Alter fit bleiben. Vorsorgeuntersuchungen, aber auch gezielte Untersuchungen und Behandlungen kranker Tiere aller Arten werden an der Klinik durchgeführt. Die Samenentnahme und –untersuchung beim Zuchtrüden ist ein spezielles Angebot, das sowohl bei Jungrüden, vor der ersten Deckung, als auch bei älteren Rüden mit gesundheitlichen oder Fruchtbarkeitsproblemen sinnvoll ist. Wir beraten auch gerne zu Kastration und Kontrazeption.