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Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie hat zusammen mit der Jägerschaft ein Programm entwickelt, welches zur Altersschätzung herangezogen werden kann. Dabei wird sich auf die äußeren Merkmale der Unterkiefer konzentriert. Die Herkunft des Tieres sowie die Abnutzungsmerkmale des Unterkiefers werden im Programm eigegeben. Dieses Computerprogramm erreicht eine korrekte Bestimmung der Altersklasse bei bis zu 95% der Fälle.

Um jedoch das genaue Alter zu bestimmen, wird die Zementzonenanalyse von Mitchell herangezogen. Dabei wird der erste Molar aus dem Unterkiefer genutzt, da dieser bereits im ersten Lebensjahr als Dauerzahn beim Rotwild vorhanden ist. Der M1 wird also zunächst aus dem Unterkiefer mithilfe einer Knochensäge entnommen und dann mit einer 0,4 mm dicken Diamanttrennscheibe längs in 0,1-0,5 mm dicke Scheiben geschnitten. Diese einzelnen Scheiben können nun unter einem Mikroskop zur Altersbestimmung herangezogen werden. Dabei schaut man sich den Zahnzement an, der während des gesamten Lebens zwischen den Zahnwurzeln abgelagert wird. Der Schnitt gliedert sich in helle Sommerlinien und dunkle Winterlinien. Im Winter wird die Stoffwechselaktivität stark abgesenkt weshalb die Ablagerung langsamer erfolgt und dichtere, dunklere Linien entstehen. Im Sommer gibt es weniger dichte Linien, die dadurch auch heller und breiter sind. Die helleren Sommerlinien werden, genau wie die Jahresringe bei einem Baum, gezählt und zeigen uns das genaue Alter vom Tier. Die Auswertung der Zahnschliffe erfolgt immer im Vier-Augen-Prinzip. Dieses Verfahren wird am FIWI routinemäßig praktiziert und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Klärung von Streitfällen, aber auch zur Selbstkontrolle.

Die Durchführung von einem Zahnschliff nach der Methode von Mitchell wird am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie zu einem Preis von EUR 65,-- angeboten (zuzüglich Versandkosten).

Bei bis zu 10% der Rotwildunterkiefer sind die Ersatzzementzonen am M1 so undeutlich voneinander getrennt, dass eine Differenzierung und damit eine Auszählung nicht möglich ist.

 

Das Hirschalter Programm können Sie von der Website des Niederösterreichischen Landesjagdverbandes herunterladen.

Service Seite des NÖ Jagdverbandes