Zusammengenommen 35,000 - 30,000 Kilometer Drahtzaun und Schutzwälle sichern die Grenzen zahlreicher Länder in Osteuropa und Zentralasien. Diese Zäune töten Wildtiere die sich in ihnen verheddern, stellen Barrieren für saisonale Wildtierwanderungen dar, und verhindern den Austausch zwischen benachbarten Populationen. Die langfristige Konsequenz besonders für Arten mit großen Raumbedarf oder wandernden Alten sind eine verminderte Überlebensfähigkeit und geringere Flexibilität um z.B. auf den Klimawandel zu reagieren. Die Zunahme von Grenzzäunen zwingt uns daher die bisherigen grenz-übergreifenden Artenschutzmaßnahmen zu überdenken.
Petra Kaczensky vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie präsentiert gemeinsam mit KollegInnen an diversen internationalen Forschungseinrichtungen erstmals eine Übersicht über die aktuelle Situation und die daraus entstehenden Herausforderungen auch für den Artenschutz.
Der Artikel "Border security fencing and wildlife: the end of the transboundary paradigm in Eurasia?" von Linnell, J.D.C., Trouwborst, A., Boitani, L., Kaczensky, P., Huber, D., Reljic, S., Kusak, J., Majic, A., Skrbinsek, T., Potocnik, H., Hayward, M.W., Milner-Gulland, E.J., Buuveibaatar, B., Olson, K.A., Badamjav, L., Bischof, R., Zuther, S. & Breitenmoser, U. ist in der internationalen Zeitschrift PLoS Biology erschienen.
(Web-Redaktion am 22.6.2016)