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Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Ludwig Huber ist unser neuer Department Sprecher

Am Department für Interdisziplinäre Lebenswissenschaften gibt es seit heute einen neuen Departmentsprecher: Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Ludwig Huber übernimmt diese Funktion von Univ.-Prof. Leonida Fusani, PhD, der sie drei Jahre lang ausgeübt hat. Ludwig Huber wurde von den Professor:innen des Departments vorgeschlagen und mittlerweile von der Rektorin bestellt. Die Funktionsperiode ist 3 Jahre: 1. März 2023 bis 28. Februar 2026. Zu seinen Stellvertreter:innen wurden KLIVV-Leiter Leonida Fusani (1.) und FIWI Leiterin Claudia Bieber (2.) gewählt. Mit einer geplanten Umstrukturierung der Vetmeduni kommen auf uns herausfordernde Zeiten zu. Schon bei der Erstellung des Entwicklungsplans (während des Sommers) und der darin festgelegten Forschungsschwerpunkte und -felder sowie der Profillinien werden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Ludwig Huber plant, am Department nicht nur die vierteljährlichen Departmentkonferenzen der Professor:innen zu halten, sondern auch einmal jährlich eine Departmentversammlung, zu der alle Angehörigen des Departments eingeladen werden, zu organisieren. Diese Zusammenkünfte werden das Ziel haben, strukturelle Entscheidungen für das Department zu treffen und zwischen den Fachgebieten zu koordinieren, sowie um die Departmentangehörigen zu informieren und das Department betreffende allgemeine Angelegenheiten zu beschließen. 

Wir heißen unseren neuen Departmentsprecher Ludwig Huber herzlich willkommen und bedanken uns gleichzeitig bei Leonida Fusani für seine wunderbaren Dienste. 

Über Ludwig Huber

2023-03-01

Über 500 Tierarten erstmals epigenetisch kartiert

Ein internationales Forschungsteam, geleitet von Christoph Bock vom CEMM, einem interdisziplinären Forschungsinstitut für Molekularmedizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, unter Mitarbeit von Forschenden am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni, hat erstmals einen Katalog der DNA-Methylierung von 580 Tierarten erstellt. Die Erstautorinnen der Studie, Johanna Klughammer und Daria Romanovskaia, haben zusammen mit Amelie Nemc insgesamt 2.443 tierische Gewebeproben verarbeitet und analysiert. Viele dieser Proben stammten von der Wildtierpathologie des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie und vom Ocean Genome Legacy Center in Boston, aber auch auf dem Wiener Naschmarkt erstandene Meerestiere wurden analysiert. 

Diese Daten ermöglichten eine detaillierte Analyse der Evolution der epigenetischen Regulation und des Epigenoms. Die DNA-Methylierung ist der bekannteste und wohl wichtigste epigenetische Mechanismus. Die Studie zeigt, dass die charakteristischen DNA-Methylierungssignaturen von Tiergenomen evolutionär sehr alt sind und lange vor den ersten Säugetieren entstanden sind. Dieser epigenetische Code könnte sogar zum Schutz vor Krebs beitragen – wie DNA-Methylierungsmuster bei Vögeln zeigen, die selten Krebs entwickeln. Komplexe Tiere einschließlich des Menschen sind offenbar besonders auf den epigenetischen Schutz des Genoms durch DNA-Methylierung angewiesen.

Die DNA-Methylierung ist nur bei Säugetieren gut untersucht, insbesondere bei Mäusen und Menschen. In einem jahrzehntelangen Bemühen, kritische Lücken in unserem Verständnis der Epigenetik zu schließen, haben Wissenschaftler aus Bocks Forschungsgruppe am CeMM nun DNA-Methylierungsprofile von 580 verschiedenen Tierarten kartiert und analysiert.

Insgesamt liefert diese Studie die bisher umfassendste Analyse der Epigenetik in ihrem evolutionären Kontext. Es etabliert auch neue Methoden zur Untersuchung der DNA-Methylierung in verschiedenen Tierarten. Für viele Arten sind noch keine qualitativ hochwertigen Genome verfügbar, weshalb das Team eine Methode entwickelt und optimiert hat, um die DNA-Methylierung unabhängig von Referenzgenomen zu analysieren.

Die Studie „Comparative analysis of genome-scale, base-resolution DNA methylation profiles across 580 animal speces“ von Johanna Klughammer*, Daria Romanovskaia*, Amelie Nemc, Annika Posautz, Charlotte Seid, Linda C. Schuster, Melissa C. Keinath, Juan Sebastian Lugo Ramos, Lindsay Kasack, Annie Evankow, Dieter Prinz, Stefanie Kirchberger, Bekir Ergüner, Paul Datlinger, Nikolaus Fortelny, Christian Schmidl, Matthias Farlik, Kaja Skjærven, Andreas Bergthaler, Miriam Liedvogel, Denise Thaller, Pamela A. Burger, Marcela Hermann, Martin Distel, Daniel L. Distel, Anna Kübber-Heiss, und Christoph Bock wurde am 16. Januar 2023 in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

*geteilte Erstautorenschaft

Zum wissenschaftlichen Artikel

Übersichtsartikel auf der CEMM Website

2023-01-19

 

Claudia Bieber als neue Leiterin des FIWI bestätigt

Nun ist es endlich offiziell: Univ.Prof.in Dr.in Claudia Bieber ist mit 15.1.2023 die neue Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni. Claudia Bieber ist Biologin mit langjähriger Erfahrung im Bereich  Ökophysiologie und Populationsökologie. Beispiele kommen aus dem Bereich der Winterschlafforschung, zum Beispiel bei kleinen Säugetieren wie dem Siebenschläfer, aber auch aus der Thermoregulation bei großen Säugetieren wie dem Wildschwein. Reproduktionsstrategien und Mechanismen der Alterung sind ebenfalls Gegenstand ihrer Studien. Die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit finden unter anderem praktische Anwendung beim Wildtiermanagement.

Im Jahr 2015 erwarb Claudia Bieber ihre Habilitation in Tierökologie and der Vetmeduni

Bis 2021 war sie außerdem Associate Editor bei der wissenschaftlicher Zeitschrift Journal of Applied Ecology, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Fachgutachterin für viele wissenschaftliche Zeitschriften.

Wir freuen uns sehr über unsere neue Leitung und gratulieren ganz herzlich zu diesem Erfolg.

2023-01-16

 

Handbuch über Wildtierforensik

Das Handbuch über Wildtierforensik "Grundlagen, Techniken, Methoden und praktische Empfehlungen zur Bekämpfung der illegalen Tötung von Wildtieren" steht nun dank der Übersetzung des englischen Originals im Rahmen des Projekts LIFE WolfAlps EU auch auf Deutsch zur Verfügung. Entgegen vorherrschender Annahmen ist das illegale Töten von gefährdeten Wildtieren nicht nur in Entwicklungsländern ein Problem, sondern kommt auch in Europa und im Alpenraum vor. Die im Herzen Europas gelegene Alpenregion stellt einen Rückzugsort für viele Tierarten dar. Sie ist jedoch auch ein teilweise dicht besiedeltes Gebiet und wird stark zu Erholungszwecken sowie als Hauptverkehrsader im kontinentalen Verkehr genutzt, was den Austausch zwischen Tierpopulationen mangels geeigneter Korridore oftmals einschränkt. Gleichzeitig entstehen durch die vielfältige Nutzung der Landschaft Interessenskonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren wie Landbesitzer:innen und –nutzer:innen, so dass es immer wieder zu illegalen Tötungen einiger stark gefährdeter Tierarten kommt. Besonders große Beutegreifer wie Bären, Wölfe und Luchse, wie auch Greifvögel sind gefährdet. Diese Vorkommnisse stehen im Gegensatz zu den zahlreichen Naturschutzbemühungen und -programmen regionaler Behörden und Organisationen zur Schaffung lebensfähiger Populationen dieser Arten.

Dieses Handbuch wurde ursprünglich 2019 im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Alpenraumprogramms mit dem Titel "ALPBIONET2030 - Integratives alpines Wildtier- und Habitatmanagement für die nächste Generation" auf Englisch erstellt. Die deutsche Übersetzung erfolgte im Rahmen des von der Europäischen Union kofinanzierten Projektes LIFE18 NAT/IT/000972 LIFE WolfAlps EU.

Das Handbuch zielt darauf ab, harmonisierte Standardarbeitsanweisungen für forensische Methoden in (Verdachts-)Fällen von Wildtierkriminalität zusammenzustellen. Es richtet sich an alle Behörden, Personen, Organisationen usw., die sich mit Wildtierkriminalitätsfällen befassen und umfasst den gesamten Prozess vom Auffinden eines toten Tieres bis zur Strafverfolgung vor Gericht. Wir hoffen, dass unser Handbuch " Grundlagen, Techniken, Methoden und praktische Empfehlungen zur Bekämpfung der illegalen Tötung von Wildtieren " bei der Bekämpfung illegaler Tötungen von Wildtieren helfen wird, indem es die grundlegenden Fakten und Informationen sowie praktische Empfehlungen für den gesamten forensischen Prozess und die Untersuchungen präsentiert.

Handbuch Download

2023-01-15