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11.08.2022: Seit mehr als zehn Jahren bieten Strommasten Sakerfalken nicht nur einen Lebensraum, sondern auch einen Ort, an dem ihre Jungen gefahrlos heranwachsen können. 

Die in den 1970er Jahren in Österreich nahezu ausgestorbene Art hat sich, unter anderem seit es das APG-Kooperationsprojekt mit BirdLife Österreich und der Österreichischen Vogelwarte an der Veterinärmedizinischen Universität Wien gibt, wieder deutlich erholt. „Die insgesamt 130 Nistkästen, die an APG Strommasten vor allem im nördlichen Burgenland, Niederösterreich und Wien angebracht wurden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei den Falken. Wir haben heuer rund 40 Brutpaare in den Nistkästen beobachtet“, sagt Stefan Walehrach, Pressesprecher der APG. 

Jährliche Beringung des Vogelnachwuchses

Traditionell steht in der ersten Jahreshälfte – sobald die Jungvögel ihre dritte Lebenswoche erreicht haben und kurz danach flügge werden – eine standardmäßige Beringung an. „Diese Maßnahme hilft uns dabei, dass wir die Population nicht aus den Augen verlieren und wertvolle Daten über die Flugrouten der Falken gewinnen“, erklärt Richard Zink, Wildtierökologe der Österreichischen Vogelwarte an der Vetmeduni in Wien.

Der Sakerfalke ist eine Vogelart, die selbst keine Nester baut und somit auf hoch gelegene sowie ruhige Plätze angewiesen ist. Zwei Voraussetzungen, die durch Nisthilfen auf Strommasten erfüllt werden. Fehlen in der Landschaft hohe alte Bäume zum Nisten, bieten Strommaste eine gute Alternative. „Die Kooperation zeigt enorme Erfolge, mit denen man eigentlich nie gerechnet hätte. Mittlerweile genießt das Projekt international hohes Ansehen“, freut sich Richard Zink. Auch die EVN Tochter Netz NÖ hat sich dem Projekt angeschlossen. „Es ist natürlich besonders schön, wenn unsere Leitungsprojekte Hand in Hand mit dem Natur- und Artenschutz gehen, wie es beim Sakerfalken der Fall ist“, sagt Michael Kovarik, Pressesprecher der Netz NÖ.

Stromnetze sichern nicht nur die Stromversorgung, sondern liefern Beitrag für Naturschutz

Seit mehr als 25 Jahren setzt die APG, die für die sichere Stromversorgung Österreichs verantwortlich ist sowie eine zentrale Rolle bei der sicheren Transformation des Energiesystems inne hat, mit gezieltem Habitatmanagement in der Umgebung und entlang der Strominfrastruktur ein Zeichen für Biodiversität im Sinne von Naturschutz, Artenvielfalt bzw. Schutz von Fauna und Flora.

Bereiche entlang der APG-Netzinfrastruktur tragen dazu bei, gefährdeten Tierarten einen Lebensraum zu bieten sowie die Artenvielfalt der Flora zu unterstützen. Zentrale Aspekte dabei sind:

  • Die Gestaltung einer naturverträglichen Energiewende
  • Ausgleichsmaßnahmen vor allem für gefährdete Tier- und Pflanzenarten
  • Ökologisches Trassenmanagement im Regelbetrieb und unter spezifischen raumwidmerischen Rahmenbedingungen (u.a. Auenlandschaften, Naturschutzzonen)
  • Förderung naturnaher Nisthilfen

Die Strominfrastruktur der APG versorgt Generationen von Menschen in Österreich mit sicherem Strom. Diese Generationenverantwortung übernehmen wir auch im Bereich des nachhaltigen Naturschutzes.
 

*Presseinformation APG, 11.08.2022

 

Über das Sakerfalken-Projekt der Vetmeduni:
Seit dem Jahr 2010 erhebt die Österreichische Vogelwarte (AOC) gemeinsam mit BirdLife Österreich regelmäßig zur Brutzeit die Bestände der heimischen Sakerfalken. Während das AOC sich auf die künstlich geschaffenen Niststandorte auf den Hochspannungsmasten konzentriert, übernimmt BirdLife insbesondere die Kontrolle jener Standorte, die sich für natürliche Bruten eignen. Auf diese Weise bilden AOC und BirdLife eine starke Partnerschaft für den Saker in Österreich. Gemeinsam gewährleisten sie, dass die Bestände im gesamten Österreichischen Verbreitungsgebiet genau im Auge behalten werden.


Video: Sakerfalken-"Kinderzimmer" auf Strommasten