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03.10.2022: Die Veterinärmedizinische Universität Wien setzt im Rahmen ihrer Regionalisierungsinitiative VetmedRegio einen weiteren wichtigen Schritt, um die veterinärmedizinische Versorgung in den Bundesländern zukunftsfit zu halten. Eine vom Land Tirol erstmals eingerichtete Stiftungsprofessur ist seit 1. Oktober 2022 besetzt. Der neue Professor für Wiederkäuermedizin im Alpenraum ist Lorenz Khol. Unter seiner Federführung werden ab dem Sommersemester 2023 20 angehende Nutztierpraktiker:innen am Vetmeduni-Standort in Innsbruck ausgebildet.

Um dem drohenden Tierärzt:innenmangel im alpinen Raum nachhaltig entgegenzuwirken, gehen das Land Tirol und die Vetmeduni seit mittlerweile drei Jahren gemeinsame Wege. Ein weiterer Meilenstein in dieser Kooperation ist die vom Land Tirol eigens eingerichtete Stiftungsprofessur „Wiederkäuermedizin im Alpenraum“, die im Frühsommer 2022 ausgeschrieben und nun erstmals besetzt wurde. Seit 1. Oktober 2022 ist Lorenz Khol, der Leiter des Kompetenzzentrums für Wiederkäuer im Alpenraum (Außenstelle der Vetmeduni in Innsbruck), neuer Professor für Wiederkäuermedizin. Damit können ab März 2023 20 angehende Tierärzt:innen, die in ihrem letzten Studienjahr das Vertiefungsmodul „Wiederkäuermedizin“ wählen, für zwei Semester überwiegend an der Vetmeduni-Dependance in Innsbruck ausgebildet werden.

„Als einzige veterinärmedizinische, akademische Bildungs- und Forschungsstätte in Österreich kommt uns eine besondere Verantwortung für die Ausbildung der Tierärztinnen und Tierärzte von morgen zu. Die Einrichtung dieser Stiftungsprofessur ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Regionalisierung der veterinärmedizinischen Ausbildung; dadurch werden unsere Studierenden noch besser auf die besonderen Anforderungen des Alpenraums vorbereitet,“ sagt Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

„Tirol steuert auf einen Tierärzt:innenmangel zu. Um diesem zeitgerecht entgegenzuwirken, hat das Land Tirol gemeinsam mit der Vetmeduni ein Paket geschnürt, das wir Schritt für Schritt umsetzen. Die Stiftungsprofessur des Landes Tirol ist ein wesentlicher Beitrag zur Verankerung des dezentralen Ausbildungsangebots in der Nutztiermedizin in Tirol. Unser Ziel ist es, Tirol zum Zentrum der Ausbildung für Wiederkäuer zu machen und so die flächendeckende tierärztliche Versorgung und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten“, freut sich Tirols LHStv. Josef Geisler über die Bestellung von Lorenz Khol zum Professor für Wiederkäuermedizin im Alpenraum.        

Forschungsgeleitete, praxisnahe Ausbildung in Zusammenarbeit mit praktizierenden Tierärzt:innen

Zentrale Aufgaben der neuen Stiftungsprofessur sind der Ausbau und die Weiterentwicklung der Vetmeduni-Dependance in Innsbruck. Neben der Entwicklung eines eigenständigen Forschungs- und Lehrprogrammes in Zusammenarbeit mit einschlägigen Forschungseinrichtungen in Tirol und Südtirol soll der Fokus zudem auf den Folgen des Klimawandels für die Tiergesundheit und das Tierwohl im alpinen Raum liegen.

Weitere Ziele der neuen Stiftungsprofessur sind der regionale Wissenstransfer in die Gesellschaft sowie der Dialog mit regionalen Stakeholdern und Bildungseinrichtungen im Rahmen von Third Mission-Aktivitäten. Zudem ist Kohl gemeinsam mit dem Land Tirol für die Gestaltung und Durchführung der Summer School „VetInnSights“ zuständig, die bereits im Sommer des heurigen Jahres zum ersten Mal stattgefunden hat. Schüler:innen, die sich für einen tierärztlichen Beruf interessieren, erhalten dabei fundierte Einblicke in das Studium der Veterinärmedizin und in den Berufsalltag.

VetmedRegio

Mit der Regionalisierungsinitiative VetmedRegio will die Veterinärmedizinische Universität Wien dazu beitragen, die veterinärmedizinische Versorgung von ländlichen Regionen im Nutztierbereich zu unterstützen. Dabei geht sie mit dem Land Tirol seit mittlerweile drei Jahren gemeinsame Wege - und das mit Erfolg. Seit der Gründung der Außenstelle der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Innsbruck Anfang 2020 und der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung zwischen der Vetmeduni und dem Land Tirol konnte bereits vieles umgesetzt werden. Die Dezentralisierung des Studienangebots, eine starke Praxisorientierung in der Ausbildung vor Ort und die Vernetzung der zukünftigen Tierärzt:innen mit der Region nehmen dabei eine Schlüsselposition ein.

Bereits im Frühjahr des heurigen Jahres startete ein Pilotprojekt zur Ausbildung angehender Nutztierpraktiker:innen am Vetmeduni-Standort in Innsbruck. Im Sommer 2022 gab der Universitätssenat grünes Licht für das neu etablierte Modul „Wiederkäuer im Alpenraum“ und gliederte diesen Ausbildungszweig offiziell in den Lehrplan des Diplomstudiums Veterinärmedizin ein. Mit der vom Land Tirol eigens eingerichteten Stiftungsprofessur „Wiederkäuermedizin im Alpenraum“ ist ein weiterer Meilenstein in dieser Kooperation erreicht.