Dabei konnte gezeigt werden, dass die Pferde eine Antikörper-Antwort mittels Ausschüttung von Immunglobulin E entwickeln – ähnlich dem IgE-Profil beim Menschen. IgE ist ein Antikörper, der in erster Linie Parasiten abwehren soll, er ist auch verantwortlich für Allergien und zugleich ein wichtiger Biomarker, um Allergien frühzeitig erkennen zu können. Auch bei den Pferden genügt ein Blutstropfen für das Austesten der Allergie mit dem Allergen-Mikro-Chip.
Das internationale Studienkonsortium unter Leitung von Jensen-Jarolim, beteiligt waren weiters ForscherInnen aus Deutschland, der Schweiz und Japan, konnte dabei eine starke IgE-Antwort des Immunsystems insbesondere auf Buchweizen, aber auch auf Erlenpollen sowie auf Bermudagras – das auch „Hundezahngras“ genannt wird und in Österreich immer häufiger vorkommt – gezeigt werden. „Buchweizen kommt als proteinreiches Pseudogetreide sehr oft in Pferde-Goodies und Pferde-Müsli vor,“ erklärt Jensen-Jarolim, „Die Reaktion ausgerechnet auf Pollen aus dem flachwüchsigen Bermuda-Gras erklärt sich dadurch, dass Pferde beim Grasen die Nase ja tief am Boden haben. Die Flora auf Pferdekoppeln soll nun in einer Kooperation mit Uwe Berger und des Team vom Pollenwarndienst der MedUni Wien untersucht werden.“
Ob und wie stark diese Allergene ursächlich etwas mit den bei Pferden häufigen allergischen Reaktionen wie Husten, Koliken und Hautsymptomen, zu tun haben, muss erst klinisch überprüft werden. „Unsere Ergebnisse sind aber in jedem Fall, ähnlich wie der IgE-Test beim menschlichen Allergiker, ein starker Hinweis darauf, in welche Richtung man weiter diagnostisch suchen muss“, sagt Jensen-Jarolim. Der Allergenchip wird heute beim Menschen bereits erfolgreich für die Allergiediagnose eingesetzt und steht somit nun auch für Pferde zur Verfügung. Ähnliche Tests werden auch bei Hunden derzeit entwickelt – diese Studienergebnisse sollten in naher Zukunft vorliegen.
Bei den betroffenen Pferden könne man nun jedenfalls eine Buchweizensensibilisierung mit einer sogenannten Allergenkarenz bzw. Eliminationsdiät überprüfen, ob sich die Symptome bessern.
Partnermeldung Medizinische Universität Wien ((c) T. Medwedeff)