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Irismelanom des Hundes - kein Grund zur Enukleation

Das Irismelanom des Hundes ist die häufigste primäre intraokulare Neoplasie. Es ist im Gegensatz zur Katze (häufigste primäre intraokulare Neoplasie, Metastasierungsrate ca. 63%, Metastasen in Lunge, Leber, Niere) meist gutartig, metastasiert selten (ca. 4%, hämatogen) und betrifft vor allem ältere Tiere. Das Wachstum ist meist nodulär und nicht diffus, wobei melanotische als auch amelanotische Formen vorkommen. Es besteht eine Prädilektion für den Labrador Retriever (auch jüngere Tiere betroffen).

Pigmentierte Formen, deren Wachstum noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass der Ziliarkörper und Kammerwinkel mit betroffen sind, können mit dem Diodenlaser erfolgreich behandelt werden. Der Laserstrahl des Diodenlasers erreicht mit seiner Wellenlänge in den pigmentierten Zellen der Iris seine maximale Absorption und deswegen können selbige auch selektiv mit dem Laser zerstört werden. In Vollnarkose wird mit dem Laserstrahl, der über ein Kopfbandophthalmoskop und eine Sammellinse auf die zu behandelnde Irisoberfläche fokusiert wird, über die veränderte Stelle gefahren. Dieser Vorgang wird auch als „painting“ bezeichnet. Ziel ist es bei einer Energie von 400-600 mW die maximale Schrumpfung bei geringster photokoagulativer Zerstörung zu erreichen. Die Kosten liegen bei 230 Euro exl. Narkose.

Postoperativ wird für 5 Tage systemisch ein Entzündungshemmer und lokal ein Antibiotikum verabreicht. Halbjährliche Kontrollen sind empfohlen, um eventuelle Rezidive (sehr selten) rechtzeitig zu erkennen.
Erfolgt keine Behandlung wächst das Melanom in Kammerwinkel und Ziliarkörper ein, was zu Sekundärglaukom, Linsenluxation und Ablatio retinae führen kann und das Auge muß entfernt werden.

Abbildungen

Iris vor der Laserbehandlung

Iris ein Jahr nach der Laserbehandlung

Der dunklere Bereich zeigt die gelaserte Stelle, an der das Irisstrome mit dem Melanom entfernt wurde und wo jetzt das Pigmentepithel (deswegen dunkler als der Rest) sichtbar ist.

Aufnahme während der Laserbehandlung

Der rote Punkt zeigt die Fokussierungsstelle des Laserstrahles auf der Iris an.

Fortgeschrittenes Melanom

Melanom bereits so weit fortgeschritten, dass eine Laserbehandlung nicht mehr möglich ist.