- Startseite /
- Universität /
- Infoservice /
- Presseinformationen /
- Tipps fürs Tier – Es summt und brummt: Insektenstiche bei Hunden
Tierspital & Universitätskliniken
Tipps fürs Tier – Es summt und brummt: Insektenstiche bei Hunden
Nicht nur für uns Menschen sind Stiche von Bienen, Wespen oder Bremsen schmerzhaft und lästig, auch unsere vierbeinigen Begleiter leiden darunter. Ein Insektenstich beim Hund ist meist harmlos, kann aber in manchen Fällen gefährlich werden. Besondere Vorsicht gilt vor allem bei Stichen im Bereich des Mauls, des Rachens, des Halses oder der Augen.

Insektenstiche erkennen
Häufige Stichstellen
Bei Hunden sind vor allem der Gesichtsbereich, die Ohren oder die Pfoten betroffen. Besonders verspielte Hunde, die nach Insekten schnappen, können auch im Maul oder Rachen gestochen werden – das kann aufgrund von Schwellungen der Atemwege lebensbedrohlich sein.
Hinweis: Verhalten sich Hunde plötzlich anders, winseln, röcheln, humpeln sie oder heben die Pfote, könnte ein Insektenstich der Grund sein. Dann sollten alle Körperstellen gründlich untersucht und vor allem im Maul- und Halsbereich auf mögliche Stiche geachtet werden.
Mögliche Anzeichen für einen Insektenstich:
- Plötzliche Schmerzen: Aufjaulen, lecken/beißen an der betroffenen Stelle
- Lokal begrenzte Reaktion: Oft ist eine Beule an der Einstichstelle sichtbar. Die betroffene Region ist heiß, geschwollen und kann jucken. In der Regel klingt die Schwellung binnen weniger Tage wieder ab.
Richtig reagieren
Welches Insekt hat zugestochen?
Bei Bienen bleibt der Stachel inkl. der Giftblase meist in der Haut stecken, seltener auch bei Wespen oder Hornissen. Zum Entfernen eignet sich optimalerweise eine saubere Nadel, mit der der Stachel „herausgehebelt“ wird, ohne dabei die Giftblase zu verletzen (was bei der Verwendung einer Pinzette passieren kann). Ist das Tier aufgeregt oder fühlt man sich unsicher, sollte ein Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufgesucht werden.
Insektenstiche behandeln
Gegen Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen hilft gute Kühlung mit kalten Umschlägen, kaltem Wasser oder Kühlakkus (kühlschrankkalt). Stichwunde möglichst sauber halten und den Hund am Lecken/Beißen hindern (z. B. mittels Leckschutz wie Halskragen).
Achtung: Kühlakkus enthalten häufig giftiges Ethylenglykol. Bei Verwendung darauf achten, dass der Hund den Kühlakku nicht anbeißt!
Wenn der Stich zum Notfall wird
Die meisten Insektenstiche sind unbedenklich, auch wenn es dem Hund weh tut. Vorsicht ist allerdings gegeben bei:
- Stichen im Maul- und Rachenbereich: Schwellungen in diesen Bereichen können zu Atemnot führen.
- mehreren Wespen-, Bienen- oder Hornissenstichen gleichzeitig: Je mehr Insektengifte in den Kreislauf des Hundes gelangt, desto höher ist die Gefahr einer schwerwiegenden Reaktion.
Allergische Reaktion
Symptome:
- Hautrötung, Ausschlag
- Bauchschmerz, Übelkeit, Erbrechen, (blutiger) Durchfall
- Atemnot, pfeifendes Geräusch beim Einatmen, Niesen
Allergischer Schock
Symptome:
- Niedriger Blutdruck mit Rötung der Schleimhäute oder blasse Schleimhäute: schwacher Puls, Hypothermie, vermindertes Allgemeinverhalten/Schwäche bis hin zu Bewusstseinsverlust; bläulich gefärbte Schleimhäute bei Atemnot
- Magen-Darm-, Atmungs- und Hautsymptome zusätzlich möglich
Achtung: Diese Symptome können innerhalb von wenigen Minuten nach dem Stich auftreten – manchmal auch leicht verzögert. Versterben durch Anaphylaxie (akute allergische Reaktion des Immunsystems) ist innerhalb von Minuten möglich!
Faustregel: Je schneller klinische Symptome nach einem Insektenstich auftreten, desto stärker fällt die Reaktion aus.
Erste Hilfe
Tritt der Fall der Fälle ein und der Hund verliert nach einem Insektenstich das Bewusstsein oder erleidet einen Kreislaufkollaps, sollte das Tier so schnell wie möglich zum/zur Tierärzt:in gebracht werden.
Achtung: Den Hund so anheben, dass bei Bewusstlosigkeit Erbrochenes oder Mageninhalt aus dem Maul laufen kann. Das Maul sollte geöffnet und die Zunge herausgezogen werden.
Infografik „Insektenstiche bei Hunden“ zum Download:
Mehr zum Thema: