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Universität

Der Club Tirol zu Besuch an der Vetmeduni

Am 6. Oktober 2025 besuchte der Club Tirol die Vetmeduni und erhielt Einblicke in Forschung, Lehre und aktuelle Projekte – vom „One-Health-Ansatz“ bis hin zum neuen Medienzentrum.

Foto: Club Tirol/Sofiia Tarasiuk

Der Club Tirol, eine Netzwerk-Plattform für in Wien und Umgebung lebende Tiroler:innen, war am Montag, den 6. Oktober 2025 zu Gast an der Vetmeduni Wien. Rektor Matthias Gauly begrüßte die Delegation, angeführt von Club-Präsident Julian Hadschieff und Vizepräsidentin Renate Danler, gab einen Überblick über Zahlen, Daten und Fakten an der Vetmeduni und sprach über aktuelle und zukünftige Aktivitäten und Herausforderungen. 

„An der Vetmeduni wird nicht nur auf international höchstem Niveau ausgebildet, sondern auch europaweit führend geforscht. Und zwar nach dem ‚One-Health-Ansatz‘, der Forschung für die Gesundheit von Tier, Mensch und Umwelt vorsieht. Gerade die Auswirkungen des Klimawandels bergen für die Tierwelt neue Gefahren wie Hitze oder bis dato hierzulande unbekannte Seuchen“, so Rektor Matthias Gauly.

Künftige Herausforderungen

Zu den künftigen Herausforderungen der Vetmeduni zählt unter anderem die Frage, wie sich die österreichweit notwendige Zahl an im Nutztierbereich tätigen Tierärzten erhalten lässt. Die hohe Arbeitsbelastung, die mitunter schwierige Einkommenssituation, das wachsende ethische Dilemma zwischen Tierschutz und wirtschaftlichen Interessen – all das schreckt Uni-Absolvent:innen zusehends davon ab, in diesem Bereich tätig zu werden. Um diesem negativen Berufsbild entgegenzuwirken, ist es wichtig, Land-Tierärzt:innen besser miteinander zu vernetzen – was in Tirol über die dortige Vetmeduni-Außenstelle „Wiederkäuer im Alpenraum“ bereits initiiert wurde: „Wir haben vier kooperierende Tierarztpraxen, an denen Studierende ihre praktische Ausbildung absolvieren können“, ließ Außenstellen-Leiter Lorenz Kohl sein Tirol-Publikum wissen. So lasse sich das Interesse für den Tierarztberuf im Alpenraum wie generell der Beruf „Nutztiermediziner“ steigern und damit der schon bestehende Nachfolgermangel beheben. 

Unterstützung durch Foster-Steinberg-Stiftung

Unterstützung für den Wissenschaftsbereich der Vetmeduni, für Tierschutzprojekte und für Abschlussarbeiten der Studierenden bietet die Forster-Steinberg-Stiftung, wie deren Vorstandsvorsitzender und Club-Tirol-Gründungsmitglied Josef Ebenbichler den Tiroler Besucher:innen schilderte. Ebenbichler war in seiner Funktion als Vizerektor für Ressourcen (2009 bis 2014) maßgeblich für den „Strukturwandel“ an der Vetmeduni verantwortlich. Zentrale Strategie der vom kinderlos verstorbenen Ehepaar Eva und Franz Forster-Steinberg eingerichteten Stiftung ist es, gesundheitsrelevante Aspekte der Human-, Tier- und Umweltmedizin zu vereinen. Alle zwei Jahre werden Mittel in Form von Preisen für wissenschaftliche Projekte ausgeschüttet. Die Bewerbung für die diesjährigen Foster-Steinberg-Preise läuft noch bis 15. Oktober 2025.

Campus-Führung für die Gäste

Bei einer Führung über das Campusareal hatten die Besucher:innen die Gelegenheit, Österreichs einzige Ausbildungsstätte für Tierärzt:innen näher kennen zu lernen und sich über die zahlreichen Einrichtungen und Aktivitäten zu informieren.

Britta Vidoni, tierärztliche Leiterin der Kleintierklinik, erklärte den Besucher:innen den Behandlungs-Alltag an der Universitätsklinik. In den mit modernster Technik ausgerüsteten Räumen werden jährlich gut 25.000 Tiere behandelt, rund 6.500 davon auf der Intensivstation. Der Ablauf an der Uni-Klinik ist praktisch ident mit jenem in einem „Menschen-Spital“. Von der Aufnahmestation über die 21 Spezialambulanzen bis hin zu eigenen Bereichen für infektiöse Patienten ist alles vorhanden. Der Betrieb läuft 24 Stunden täglich, an jedem Tag des Jahres.

Stolz wurde auch die jüngste Errungenschaft hergezeigt, das seit Juni in Betrieb befindliche Medienzentrum. Hier werden Podcast- und Video-Sendungen für die Wissenschaftskommunikation produziert – kürzlich ging die erste Studioaufnahme des VetmedTalks via Social-Media-Plattformen „on air“. Ausgestattet mit modernster Technik, werden im Medienzentrum auch detaillierte digitale Tierkörper-Modelle erstellt, als Lehrmaterial für die Studierenden.

Was es in früheren Zeiten an (echten) Tiermodellen gab, konnten die Besucher:innen im Anatomiemuseum und im Pathologiemuseum (mit über 6.000 Exponaten eines der größten seiner Art) bestaunen.

Alle Fotos: Club Tirol/Sofiia Tarasiuk