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Universität

Interdisziplinäres Symposium am FIWI der Vetmeduni

Von 07. bis 09. Juni 2025 kamen 36 hochkarätige Wissenschafter:innen aus zwölf Nationen am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni am Wilhelminenberg zusammen. Unter dem Motto „Patterns across Scales in Living Systems“ tauschte man sich über neueste Erkenntnisse aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen aus. Organisiert wurde das Event u. a. von Johanna Painer-Gigler und Szilvia Kalogeropoulu (FIWI/Vetmeduni) und den Kollegen Peter Stenvinkel (Karolinska Institute, Stockholm), David Jörg (Frankfurt) und Peter Kotanko (New York).

Foto: Thomas Suchanek/Vetmeduni

In einer inspirierenden und ausgesprochen positiven Atmosphäre wurden neue Forschungsergebnisse präsentiert, Projektideen entwickelt und fächerübergreifende Diskussionen geführt. Neben dem umfangreichen Tagungsprogramm spiegelte auch das Publikum die Interdisziplinarität des Events wider. Teilnehmer:innen aus den Bereichen Human- und Veterinärmedizin, Biologie, Physik, Ökologie, Chemie, Verhaltensforschung und Biostatistik waren vertreten – und nutzten die Gelegenheit, sich über Fachgrenzen hinweg zu vernetzen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.

Zu Beginn der Tagung standen eine Führung durch die mobile Wildtierklinik am FIWI sowie ein Wettbewerb im Blasrohrschießen am Programm. Die thematische Bandbreite der Vorträge und Talks war beeindruckend: Von Geschlechtsunterschieden in der Medizin über die Merkfähigkeit des Gedächtnisses nach dem Winterschlaf, bemerkenswerten Atherosklerose-Resistenzen bestimmter Säugetiere und Vögel bis hin zu molekularen Mechanismen bei Würmern und physiologischen Herausforderungen des Menschen im All. Auch die Rolle der Wärmeabgabe als limitierender Faktor in der Skalierung von Tiergrößen wurde beleuchtet – ein Beispiel für die spannenden Querverbindungen, die an diesem Tag geschaffen wurden.

Beispielsweise präsentierte Keith Siew (University College London) die laufende klinische Forschung zur Gesundheit von Astronauten und hob dabei hervor, wie sich die Raumfahrt und Schwerelosigkeit negativ auf physiologische Systeme auswirken können. Natalie Fich (University of Bristol) bot einen Überblick über die Pathophysiologie von Nierenerkrankungen bei Hunden und Katzen. Der Vortrag konzentrierte sich auf die am weitest verbreiteten Nephropathien, die in der Kleintierpraxis anzutreffen sind. Den Geschlechtsunterschieden in der menschlichen Physiologie und Pathologie widmete sich Viola D'Ambrosio (Universita Cattolica del Sacro Cuore, Rom). John Speakman (University of Aberdeen) sprach über die Hypothese der Wärmeableitungsgrenze und ihre Auswirkungen auf Skalierung und Ökologie; Paul Shiels Vortrag (University of Glasgow) thematisierte die Modulation des Stoffwechsels des Alterns. Iwan Burgener (Vetmeduni) sprach über den Hund als mögliches Vorbild für IBD (Inflammatory Bowl Disease) beim Menschen. Welche Auswirkungen der Winterschlaf auf die Gedächtnisleistungen von Siebenschläfern hat, erläuterte Claudia Bieber (Leiterin des FIWI, Vetmeduni). Szilvia Kalogeropoulu (FIWI, Vetmeduni) präsentierte eine faszinierende Literaturrecherche zum Thema Atherosklerose bei Säugetieren und Vögeln.

Zudem bot das Event reichlich Raum für informellen Austausch. Zahlreiche neue Projekte wurden angestoßen, Manuskripte geplant und Kooperationen angedacht.

Die Veranstalter:innen zeigten sich begeistert über die positive Resonanz der Teilnehmenden und die produktive Stimmung.

"Die Fachtagung war ein voller Erfolg. Wir durften ein internationales Publikum aus zwölf Ländern bei uns am FIWI begrüßen. Der Sonntag war vollgepackt mit vielen spannenden Vorträgen aus verschiedenen Disziplinen und am Montag haben wir uns nach einer kurzen Vortragsreihe vor allem auf die kreative Entwicklung neuer Projekte und Manuskripte konzentriert und in Kleingruppen daran gearbeitet. Es war uns eine Ehre und Freude, Gastgeber:innen dieses dritten Symposiums zum Thema ,Patterns across Scales in living systems´ zu sein.“

Organisationsteam PASILS


Dieses Event verdeutlichte, wie befruchtend der Blick über disziplinäre Grenzen hinweg sein kann – mit vielversprechenden Aussichten für künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit.

 

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alle Fotos: Thomas Suchanek/Vetmeduni