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Serie: Pflanzen des Monats im Porträt #10

11.10.2022: Als Serie steht jeden Monat eine spezielle Pflanze im Fokus, die im Botanischen Garten der Vetmeduni gedeiht. Im Oktober dreht sich alles um die Herbstzeitlose. 

Oktober: Die Herbstzeitlose im Portrait

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale L.) zählt zur Familie der Liliaceae (Liliengewächse).

Sie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Ihr Entwicklungskreislauf beginnt im Herbst mit der Blüte. Aus den im Boden überdauernden Knollen treiben ab September die typischen trichterförmigen, blassrosa bis violetten Blüten aus. Die Blüte der Herbstzeitlosen besteht aus jeweils sechs Kronblättern und Staubblättern, der Fruchtknoten befindet sich tief in der Erde. Im Frühjahr zeigen sich dann die Blätter und in deren Mitte die Samenkapsel. Die Blätter der Herbstzeitlosen werden bis zu 40 cm lang, drei bis fünf cm breit und sind lanzettlich bzw. parallelnervig. Die Kapselfrucht reift im Sommer, die Blätter sterben Ende Juni ab.

Die Herbstzeitlose ist eine stark giftige Pflanze. Colchicin, das Alkaloid der Herbstzeitlosen, wirkt als Zellgift. Daher sollte man die Pflanze nicht im Garten ansiedeln. Die Herbstzeitlose ist auch für Tiere stark giftig, besonders das Blatt der Pflanze im Heu führt zu Vergiftungsfällen. Die Trivialnamen Giftkrokus und Leichenblume weisen auch auf die starke Giftigkeit der Pflanze und ihre möglichen Folgen hin.

Die Herbstzeitlose wächst auf feuchten Wiesen, Böschungen und auch in lichten Auwäldern. Achtung: Es besteht, wie bei den Maiglöckchen, Verwechselungsgefahr mit Bärlauch.

Service

Über den Botanischen Garten der Vetmeduni:

Am Campus der Vetmeduni in Wien Floridsdorf befindet sich an zentraler Stelle der unieigene Botanische Garten. Seit 1997 dient dieser als Lehrfläche der Arbeitsgruppe Funktionelle Pflanzenstoffe der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Studierenden und Besucher:innen sollen dadurch Pflanzen mit Bezug zur Veterinärmedizin nähergebracht werden. Auf etwa 2.500 m2 gedeihen ca. 250 verschiedene Pflanzenarten – darunter auch Heil-, Gift- und Futterpflanzen. Mit der „Pflanze des Monats“ möchten die Expert:innen des Instituts für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe der Vetmeduni auf Pflanzen aufmerksam machen, die im betreffenden Monat im Garten entweder in Blüte oder fruchtend zu sehen sind. Dabei stehen deren Besonderheiten im Fokus, die sonst in der Fülle der (Blüten)Pflanzen nicht immer hervorstechen. Derzeit wird der Botanische Garten von Mitarbeiter:innen des Instituts für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe, gestaltet und betreut.

Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe