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Jungluchs Janus wurde im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert*
Seit einigen Jahren hängt das Luchsbestandstützungprojekt im Nationalpark Kalkalpen am seidenen Faden. Die zu geringe genetische Vielfalt der aktuellen, kleinen Luchspopulation hinterlässt bereits ihre Spuren. Die eng verwandten Luchse zeugen keinen Nachwuchs. Aus diesem Grund wurde Ende Jänner der junge Luchskuder Janus im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Er ist ein Luchs mit Karpaten-DNA und soll in den kommenden Jahren für Nachwuchs sorgen. Tierärztin Szilvia Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (FIWI) begleitete Janus während seiner Freilassung.

Luchs Janus ist ein reinrassiger Karpatenluchs, wurde am 22. Mai 2023 geboren und wuchs in einem naturnahen Gehege im Wildkatzendorf Hütscheroda in der Gemeinde Hörselberg-Hainich in Thüringen auf. Die letzten Monate verbrachte er in einem abgeschirmten Auswilderungsgehege. Dort wurde er ohne Menschenkontakt auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet. Nachdem er die letzten Überprüfungen bravourös bestand, wurde Janus von der international tätigen Linking Lynx Sourcing Working Group an den Nationalpark Kalkalpen vermittelt. Linking Lynx ist ein Expertinnen- und Experten-Netzwerk, das sich mit der Erhaltung, dem Monitoring und dem Management des Karpatenluchses beschäftigt. Das europäische Zuchtprogramm für den Luchs wird von der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) geleitet.
Nach eingehenden Untersuchungen und einem einwandfreien Blutbefund wurde Jungluchs Janus in einer Nachtfahrt nach Österreich geholt. Begleitet wurde er von Katrin Vogel vom Wildkatzendorf Hütscheroda, Tierärztin Szilvia Kalogeropoulu vom FIWI sowie Christian Fuxjäger und Josef Schürhagel vom Nationalpark Kalkalpen. „Der Luchs wurde im Rahmen der laufenden Schutzbemühungen zur Wiederherstellung der Wildpopulationen erfolgreich im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Ausgestattet mit einem Peilsender können wir ihn genau im Auge behalten, um seine Anpassung und sein Überleben im Nationalpark sicherzustellen,“ sagt Szilvia Kalogeropoulu. Und Claudia Bieber, Leiterin des FIWI an der Vetmeduni, fügt hinzu: „Wir, als Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, freuen uns sehr, dass, wir die Luchsauswilderung durch die Erfahrung und Expertise unserer Wildtiermedizinerinnen erfolgreich unterstützen konnten.“
Video: Freilassung von Luchs Janus
*Die Pressemitteilung des Nationalparks Kalkalpen am 31.01.2025: Luchs Janus ausgewildert - kalkalpen.at