Springe zum Hauptinhalt

Neue internationale Forschungsallianz wird Milchviehbetrieben helfen, digital zu werden, um Nachhaltigkeit zu verbessern

03.08.2020: Vetmeduni Vienna kündigt Zusammenarbeit mit Zoetis und dem Austrian Competence Center for Feed and Food Quality, Safety & Innovation (FFoQSI) an, um „Precision Livestock Farming (PLF)“  am Milchhof Rodenwalde (Deutschland) voranzutreiben.

Die  Veterinärmedizinische Universität Wien gibt eine neue Partnerschaft mit Zoetis und dem Austrian Competence Center for Feed and Food Quality, Safety & Innovation (FFoQSI) im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Precision Livestock Farming (PLF) am Milchhof Rodenwalde (Deutschland) bekannt.

Das Projekt zielt darauf ab, mittels SMARTBOW-Monitoring folgende Forschungsfragen bzgl. PLF-Technologien zu beantworten:

  • Wie können Landwirte die Entwicklung und Anwendung von On-Farm-Bewirtschaftungs Protokollen für PLF-Technologien nutzen?  
  • Welche Vorteile bringt die Verwendung von SMARTBOW-Warnmeldungen in der Kuhhaltung während der kritischen Transitphase hinsichtlich Kuhgesundheit und Produktivität im Vergleich zur aktuellen Praxis mit sich?
  • Welchen Mehrwert haben PLF-Technologien für die Kuh, den Landwirt und die Gesellschaft?

"Wir möchten zeigen, dass die Einführung des SMARTBOW-Systems - im Vergleich zu den derzeitigen Transitionsmanagement-Praktiken in der Landwirtschaft - zu einer früheren Diagnose von Krankheiten und deren Behandlung führen kann. Dadurch erwarten wir eine kürzere Behandlungs- und Genesungsdauer mit einer Verringerung des Antibiotikaeinsatzes und Verbesserung des Wohlbefindens. Durch die Verbesserung der Behandlungsergebnisse  können die Auswirkungen von Krankheiten auf Produktivität, Fruchtbarkeit und Rentabilität minimiert werden." sagt Andy Hancock (Outcomes Research, International Centre of Excellence, Zoetis).

Zu den Ergebnissen des Projekts zählen wirtschaftliche Vergleiche des Transitkuhmanagements mit SMARTBOW im Vergleich zur aktuellen Praxis, wobei die finanziellen Aspekte, Arbeitsauslastung, Wohlergehen und Lebensqualität, der Einsatz von Antibiotika und Auswirkungen auf die Umwelt untersucht werden.

Michael  Iwersen (Universitätsklinik für Wiederkäuer, Bestandsbetreuung Wiederkäuer, Vetmeduni Vienna) erklärt, wie das Forschungsprojekt Landwirte dazu befähigen wird, datengestützte Entscheidungen zu treffen: "Die sensorbasierte Überwachung von Kühen während der Frühlaktation enthält neue Informationen, die im Rahmen des Projektes zur Entwicklung innovativer Prophylaxe- und Therapiekonzepte verwendet werden. Im Zuge des Herden- und Tiergesundheitsmanagements kann die sensorbasierte Datenerhebung zu einem objektiveren Entscheidungsprozess für Landwirte und Tierärzte beitragen. Die praktische und wirtschaftliche Bewertung des Sensorsystems in diesem Projekt wird den Nutzen aufzeigen."

"Das Projekt bietet uns die Möglichkeit, das Sensorsystem optimal an die Bedingungen und Bedürfnisse unseres Betriebes anzupassen, um das Herdenmanagement weiter zu verbessern", sagt Hans-Peter Greve, Geschäftsführer des Milchhofes Rodenwalde. "Die wichtigen Erfahrungen, die wir unter den praktischen Bedingungen auf unserem Hof gesammelt haben, werden wir mit anderen Landwirten teilen."

Das Rodenwalde-Projekt wird von Zoetis und dem Austrian Competence Center for Feed and Food Quality, Safety & Innovation (FFoQSI), Österreichs führendem  Kompetenzzentrum  in der Agrar- und Lebensmittelindustrie, kofinanziert. Die Vetmeduni Vienna  setzt das Projekt unter der Leitung von Michael Iwersen und Marc Drillich (Universitätsklinik für Wiederkäuer, Bestandsbetreuung Wiederkäuer, Vetmeduni Vienna), Andy Hancock (Zoetis Outcomes Research, International Centre of Excellence) und Christian Wunderlich (Zoetis Deutschland, Smartbow Business Manager) um.

„Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren mit drei Doktoranden, die im Mai 2020 an der Vetmeduni begonnen haben. Dieser Bereich des Precision Livestock Farming (PLF) entwickelt sich rasant und es besteht ein Bedarf an einem besseren Verständnis der praktischen Anwendung und des Wertes dieser Technologien für die Milchindustrie zur Verbesserung der Gesundheit, des Wohlergehens, der Produktivität und der Rentabilität", erklärt Jürgen Marchart (Geschäftsführer des Austrian Competence Center for Feed and Food Quality, Safety & Innovation (FFoQSI).  "Das Ziel  des Projektes ist, das kontinuierliche Engagement zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Milchviehbetrieben zu unterstützen."