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Serie – Pflanzen des Monats im Porträt #9

11.10.2021: Als Serie steht jeden Monat eine spezielle Pflanze im Fokus. Im September 2021 war es der Mönchspfeffer (lat.: Vitex agnus-castus), im Oktober dreht sich alles um den Safran (lat.: Crocus sativus L.)

Oktober: Der Safran im Porträt

Der Safran zählt zur Familie der Iridaceae (Schwertliliengewächse) und ist ein herbstblühender Krokus. Ursprünglich kommt er auf den ägäischen Inseln vor. Mittlerweile wird er z. B. im Iran, in Spanien und Marokko, aber auch in Ostösterreich angebaut.

Die Safranpflanze wächst aus einer Knolle. Ende September zeigen sich die ersten schmalen, linealischen Blätter, die auch Safrangras genannt werden. Zwischen Oktober und November entwickeln sich die hellvioletten, 6-zähligen Blüten mit violetter Aderung. Jede Blüte produziert aus dem Griffel drei orangefarbene Narbenfäden mit einer Länge bis zu 4,5 cm. Die einzelne Blüte blüht lediglich zwei bis drei Tage lang. Safrangras bleibt bis in den Spätfrühling grün und stirbt danach ab; die Knolle überdauert im Boden, bis zum nächsten Austrieb im Herbst.

Safran ist eine Gewürz- und Heilpflanze. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen vor allem Carotinoide, ätherische Öle und Bitterstoffe. Safran verleiht Speisen eine typischgelbe Farbe und ein süß-aromatisches Aroma. Zur Anwendung kommen allerdings ausschließlich die Narbenfäden der Pflanze. Alle anderen Teile sind giftig – insbesondere die Knollen.

Die Safranernte erfolgt aufwändig durch Handpflücke. Dadurch und wegen des kurzen Blütezeitraums sowie des geringen Ertrags von drei Narbenfäden pro Blüte erklärt sich der stattliche Preis von Safran. Für ein Kilogramm Safrangewürz benötigt man bis zu 200.000 Blüten. Die Kosten können bis zu € 30.000 betragen.

Verwechselungsgefahr besteht mit den herbstblühenden, stark giftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale L.). Eindeutige Unterscheidungsmerkmale sind die drei Staubfäden des Safrans, die Blüte der Herbstzeitlosen zählt sechs Staubfäden. Außerdem weist Safran im Herbst schmale, grasähnliche Blätter auf. Bei der Herbstzeitloses zeigt sich im Herbst kein Blatt, sondern ein 3-5 cm breites Blatt von Frühjahr bis Juni.

Safran eignet sich auch für den Eigenanbau im Garten. Da er nur über Knollen vermehrt werden kann, pflanzt man diese im August an einem sonnigen Platz. Da Safran keine Staunässe verträgt, eignet sich lockerer, wasserdurchlässiger Boden. Mit etwas Glück kann man bereits im Frühherbst die zarten Fäden ernten.

Service

Über den Botanischen Garten der Vetmeduni Vienna:

Am Campus der Vetmeduni Vienna in Wien Floridsdorf befindet sich an zentraler Stelle der unieigene Botanische Garten. Seit 1997 dient dieser als Lehrfläche der Arbeitsgruppe Funktionelle Pflanzenstoffe der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Studierenden und BesucherInnen sollen dadurch Pflanzen mit Bezug zur Veterinärmedizin nähergebracht werden. Auf etwa 2.500 m2 gedeihen ca. 250 verschiedene Pflanzenarten – darunter auch Heil-, Gift- und Futterpflanzen. Mit der „Pflanze des Monats“ möchten die ExpertInnen des Instituts für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe der Vetmeduni Vienna auf Pflanzen aufmerksam machen, die im betreffenden Monat im Garten entweder in Blüte oder fruchtend zu sehen sind. Dabei stehen deren Besonderheiten im Fokus, die sonst in der Fülle der (Blüten)Pflanzen nicht immer hervorstechen. Derzeit wird der Botanische Garten von MitarbeiterInnen des Instituts für Tierernährung und Funktionelle Pflanzenstoffe, gestaltet und betreut.

Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe