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Universität

Astrid Holzer zur Professorin für Fischgesundheit berufen

Mit 1. März wird Astrid Holzer an der Universitätsklinik für Geflügel und Fische der Vetmeduni, die auch das Nationale Referenzlabor für Fischkrankheiten beherbergt, das Fachgebiet in Forschung, Lehre und Dienstleistung weiterentwickeln. Handlungsbedarf sieht sie angesichts des Klimawandels akut gegeben und die enge Vernetzung von Forschung und Aquakulturbetrieben als Erfolgsrezept.

Das Institut für Parasitologie am Biologiezentrum der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Budweis genießt weltweit einen exzellenten Ruf. Ausgehend von Fragen der Taxonomie wird hier, im Herzen der Tschechischen Teichwirtschaft, seit vielen Jahrzehnten zu Parasiten und Fischkrankheiten geforscht und publiziert. 2011 wurde die gebürtige Vorarlbergerin Astrid Holzer, nach Stationen in Wien, Stirling (Schottland), Valencia (Spanien) und Florida (USA), dort Leiterin der Fischprotistologie. Im Fokus stehen am Institut mikroskopische Fischparasiten und Krankheitserreger. Ihr Spezialgebiet sind Myxozoen, stark abgewandelte, extrem verkleinerte Nesseltiere und somit Verwandte von Quallen.

Astrid Holzer, aufgewachsen in Lustenau, kam zum Studium der Zoologie mit Nebenfach Meeresbiologie an die Universität Wien und machte bereits ihren Master an der Vetmeduni. Bei Praktika in aquatischen und marinen Lebensräumen heftete sie den Blick bevorzugt auf die sichtbaren Ektoparasiten der wimmelnden Lebenswelt. Wo andere sich abwenden blieb sie haften. Es folgte ein Doktorat am Institut für Aquakultur in Schottland und PostDoc als Marie Curie Fellow an der Universität von Valencia.

Fischparasitologie im Fokus

In Holzers Labor arbeiten aktuell rund 20 Forscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen daran, das Zusammenspiel von Parasiten und Fischen zu durchleuchten. Nesseltiere als urtümliche Parasiten und Fische als basale Wirbeltiere suggerieren Einfachheit, wo keine ist. Der Lebensraum Wasser, die mehrstufige Entwicklung in verschiedenen Wirten, und das von Säugetieren stark unterschiedliche Immunsystem von Fischen machen interdisziplinäres, experimentelles und innovatives Vorgehen notwendig. Sie bringt Erfahrungen mit dem Aufbau eines funktionierenden Labors mit, zudem ein einzigartiges Modellsystem für die Interaktion von Karpfen mit dem verbreiteten Erreger Sphaerospora molnari und die Überzeugung, dass an der Schnittstelle von Basis- und angewandter Forschung, sowie unterschiedlichen Fachrichtungen Lösungen für drängende Probleme der boomenden Aquakultur liegen. Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung diverser Fischkrankheiten, wirksame Therapien oder Impfungen sind aber für Parasiten nicht in Sicht.

Für Astrid Holzer ist es also eine Rückkehr nach Wien. Mit Anfang März wird sie zunächst Teilzeit auf dem Campus arbeiten, um Projekte noch abzuschließen und die Übersiedlung als Familie zu organisieren. Sie freut sich sehr darauf, wieder lehren zu können, praxisnah, auf Deutsch und auf Englisch. Eine ihrer Ideen für den Standort Wien ist, ein internationales Masterstudium für Fish Health aufzubauen.

 

Vorschau: Portrait über Astrid Holzer im VETMED Magazin 02/2022

Raffinierte Jagd auf wandelbare Nesseltiere

Wo andere sich abwenden, blieb sie haften: Astrid Holzer, neue Professorin für Fischgesundheit mit Fachgebiet Fischparasitologie, liebt Herausforderungen. Vom renommierten Institut für Parasitologie in Budweis kehrt sie zurück an die Vetmeduni, wo sie Ende der 1990er ihren Master absolvierte. Für wirksame Therapien gegen Fischkrankheiten setzt sie auf regen Austausch und Technologietransfer am Wissenschaftsstandort Wien.

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