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Universität
Internationales Netzwerk ASEA-UNINET: Forschung ohne Grenzen
Das ASEAN-European Academic University Network (ASEA-UNINET) ist ein Netzwerk von Universitäten, bestehend aus europäischen und südostasiatischen Universitäten, mit dem Ziel, die Internationalisierung von Bildung und Forschung zu fördern. ASEA-UNINET wurde 1994 von Universitäten in Österreich, Indonesien, Thailand und Vietnam als Austrian-South-East Asian University Network gegründet und besteht heute aus mehr als 92 Universitäten in 14 verschiedenen Ländern.
v.l.n.r.: Johannes Novak (Leiter der Funktionellen Pflanzenstoffe), Karin Hummel (VetCore), Sutin Kington, Ebrahim Razzazi-Fazeli (ASEA UNINET-Koordinator), Linh Giang und Martin Glösmann (VetImaging).
Jedes Jahr werden mehr als 80 bilaterale und multilaterale ASEA-UNINET Forschungsprojekte durchgeführt. Gemeinsame Forschungslabore in verschiedenen akademischen Bereichen haben sich im Laufe der Jahre etabliert und neue werden gegründet. Außerdem werden PhD- und Postdoc-Stipendien an Student:innen und Forscher:innen vergeben. Darüber hinaus werden regelmäßig internationale Workshops, Konferenzen, Summer Schools sowie Netzwerkveranstaltungen organisiert, letztere oft in enger Zusammenarbeit mit Botschaften und Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft.
Die universitäre Zusammenarbeit umfasst zahlreiche Fachbereiche, von Natur-, Technik-, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften bis hin zu Medizin, Pharmazie und Veterinärmedizin. Der Schwerpunkt von ASEA-UNINET liegt auf Weiterbildung und postgradualen Trainingsprogrammen für Wissenschafter:innen der südostasiatischen Universitäten. Die Aktivitäten können zudem als Entwicklungshilfe und Know-how-Transfer betrachtet werden. Die Förderung wissenschaftlicher, kultureller und persönlicher Beziehungen sowie der Austausch von Erkenntnissen und Kooperationen sind wesentliche Bestandteile des Netzwerkauftrags. All dies macht ASEA-UNINET unter den akademischen Mobilitätsprogrammen einzigartig sichtbar, in der hohen Zahl an Forschungspublikationen und den langfristigen Kooperationen mit den südostasiatischen Universitäten.
Vetmeduni als aktives Mitglied im ASEA-UNINET Netzwerk
Die Vetmeduni ist ein aktives Mitglied im ASEA-UNINET Netzwerk. Zahlreiche Forschungsprojekte, Workshops und Famulaturen konnten mit finanzieller Unterstützung von ASEA-UNINET realisiert werden. In den letzten sieben Jahren wurden 19 Forschungsprojekte, drei Workshops und 21 Famulaturen bewilligt, was einer Gesamtsumme von rund 145.000 € entspricht. Darüber hinaus wurden in diesem Zeitraum vier kurzfristige Postdoc-Stellen im Rahmen des Ernst-Mach-Programms sowie 14 PhD-Stellen (je drei Jahre) von ASEA-UNINET an der Vetmeduni finanziert. Das ist ein Spitzenwert und spricht sehr für das ASEA-UNINET Programm und den Erfolg an unserer Universität. Dank der zahlreichen Betreuer:innen, die die PhD-Student:innen intensiv betreuen.
Kooperationsprojekte
Die Forschungsprojekte an der Vetmeduni sind vielfältig und interdisziplinär. Laufende Projekte reichen von der Lebensmittelsicherheit über die Veterinärimmunologie bis hin zur Erforschung von Arzneipflanzen und deren sekundären Inhaltsstoffen sowie der aquatischen Toxikologie. Ein Beispiel ist das Kooperationsprojekt im Bereich Lebensmittelsicherheit von Samart Dorn-In mit der Chiang Mai University. Ein weiteres Beispiel stellt die Zusammenarbeit des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (Pamela Burger) mit der King Mongkut's University of Technology dar. Im Rahmen dieses Projekts werden immungenetische Untersuchungen bei thailändischen Goldschakalen durchgeführt.
Allein in den letzten zwei Jahren wurden zwei Postdoc-Forschungsstipendien des renommierten Ernst-Mach-Programms nach einem strengen Auswahlverfahren an die Vetmeduni vergeben. So konnten Sutin Kingtong von der Burapha University (Thailand) und Frau Linh Giang von der Vietnam University of Medicine and Pharmacy ihre Forschungsarbeiten an der Vetmeduni durchführen.
Sutin Kingtong untersuchte im Rahmen seines Projekts die Auswirkungen des Insektizids DDT auf Meeresorganismen wie Austern in thailändischen Gewässern. Dabei konzentrierte er sich auf Veränderungen im Proteom der Austern. In einem aktuellen Projekt, gemeinsam mit Martin Glösmann, (Vetmeduni) analysiert er die morphologischen Veränderungen der Austern unter Anwendung modernster bildgebender Verfahren in VetCore.
Ein Ernst-Mach-Stipendium ermöglichte es Linh Giang, für sechs Monate an die Vetmeduni zu kommen, um gemeinsam mit Johannes Novak und der VetCore Massenspektrometrie-Facility das Proteom und Metabolom vietnamesischer Ginseng-Pflanzen zu erforschen. Im letzten Jahr haben Rudolf Moldzio und Lars Gille einen Workshop zum Thema „Targeting Mitochondria in Neuroprotection and Cancer Research“ an der Gadjah Mada University in Indonesien organisiert und abhalten.
Aus den verschiedenen Forschungs-, Kooperations- und Personalaustauschprojekten resultierten zahlreiche Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften mit Peer-Review. Auch Famulaturen werden von den Studierenden sehr geschätzt und gerne in Anspruch genommen. Dank der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Vetmeduni und dem Tierspital der Veterinärmedizinischen Fakultät der Kasetsart University in Bangkok können Studierende im Rahmen der Famulatur selbstständig Operationen durchführen und wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Sowohl in Kleintier- als auch Großtierkliniken stehen zudem Unterkünfte für Studierende zur Verfügung. Insgesamt wurden 21 Famulaturen für Studierende der Vetmeduni an der Kasetsart University durchgeführt.
Projektanträge und Kontakt
Alle Wissenschafter:innen der österreichischen Mitgliedsuniversitäten (einschließlich der Vetmeduni) sind berechtigt, Projekte im Rahmen der ASEA-UNINET Ausschreibungen (Calls) einzureichen. Diese finden zweimal jährlich statt und fördern insbesondere Mobilität, wobei Reise-, Aufenthalts- und Materialkosten beantragt werden können. Projektlaufzeiten von ein bis zwei Jahren sind möglich. „Ich lade Sie herzlich ein, im Rahmen der kommenden Calls Forschungs- und Kooperationsprojekte zu beantragen,“ sagt ASEA-UNINET-Koordinator der Vetmeduni, Ebrahim Razzazi-Fazeli. Für die Vernetzung und weitere Fragen steht er gerne zur Verfügung.
Hinweis: Das Büro für Internationale Beziehungen (BIB) ist die zentrale Anlaufstelle der Universität für alle Fragen der internationalen Mobilität.
Autor: E. Razzazi-Fazeli
Dieser Artikel ist in gekürzter Form auch im VETMED Magazin 03/2025 erschienen.
Fotos: Thomas Suchanek/Vetmeduni